Der Verkehrsclub schluckt den Club der Autofreien

Seit dem 26., April gibt es ihn also nicht mehr, den Club der Autofreien CAS. Mit einem hohen Anteil an Zeitpunkt-LeserInnen unter den ersten Mitgliedern, ist dies zunächst keine erfreuliche Nachricht. Natürlich hat der CAS wichtige seiner Ziele nicht erreicht, zum Beispiel eine angemessene Entschädigung der Autofreien, die über ihre Steuern zwar an die Strasseninfrastruktur bezahlen, sie aber nicht gebrauchen. Aber der kleine, agile Club mit seinen etwas mehr als tausend Mitgliedern hat Bewegung in die Politik gebracht. Ob der VCS, der die Mitglieder übernommen hat – und Subventionen der öffentlichen Hand erhält –, sich auch auf politischer Ebene für die Autofreien stark macht, bleibt abzuwarten. Immerhin: Samuel Bernhard, der bisherige Geschäftsleiter des CAS leitet jetzt beim VCS die «autofrei leben»-Projekte. Da hat der VCS mit einem Hundertfachen an Mitgliedern bestimmt ein grösseres Potenzial. Aber sehr politisch ist das nicht. Und die Option «autofrei leben», für die man sich beim VCS registrieren kann, muss man auf der Website regelrecht suchen.
Wir vom Zeitpunkt gratulieren dem Gründerpräsidenten des CAS, Beat von Scarpatetti, dass aus den Autofreien in den letzten zehn Jahren eine ernstzunehmende Bewegung gemacht hat. Und wir hoffen, dass der VCS etwas von seiner anarchistischen Energie übernimmt.