Der Wunsch nach einem Eigenheim verstärkt sich in Krisenzeiten

Trotz Corona steigen die Immobilienpreise weiter an. Wohneigentum wird auch 2022 teurer, weil die Nachfrage trotz steigender Hypothekarzinsen unverändert hoch bleibt und das Angebot sinkt. 

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Immobilienpreise steigen auch in diesem Jahr, denn die Angebotsknappheit dürfte den Markt weiterhin prägen. Wüest Partner geht von plus 3 Prozent für Einfamilienhäuser und plus 2,5 Prozent für Eigentumswohnungen aus.

Zwar ist ein Eigenheim für viele ein Traum; doch die aktuellen Preise sind für viele Familien nicht erschwinglich. Dabei ist nicht unbedingt der Erwerb an sich die grösste Hürde; das Eigenkapital könnten einige stemmen. Bei der Tragbarkeitsregel der Finanzierungsinstitute scheitern jedoch die meisten. 

Laut einer Studie der ZHAW School of Management and Law finden rund 80 Prozent der Schweizer die Preise für Immobilien zu hoch. «Die Wahrnehmung vieler Menschen hierzulande ist also, dass der Wunsch nach Wohneigentum derzeit nur für einen privilegierten Kreis umsetzbar ist», sagt Holger Hohgardt vom Institut für Wealth & Asset Management ZHAW. Zudem hängt der Traum vom Wohneigentum von der Lebensphase ab: 46 Prozent der befragten Personen zwischen 30 und 49 Jahren sind derzeit aktiv auf der Suche nach einer Immobilie. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es rund ein Viertel. 

Die Motive, um eine Eigentumswohnung oder ein Haus zu erwerben, sind überwiegend nicht-finanzieller Natur: Neun von zehn Personen, die aktuell Wohneigentum suchen, geben den Wunsch nach einem langfristigen Zuhause als Hauptgrund an. Weitere wichtige Gründe sind die Gestaltungsfreiheit und Autonomie.

Gerade in Zeiten von Corona, Krieg und unsicheren Aussichten verändern viele Menschen ihre Prioritäten und sehnen sich nach Sicherheit. Sie investieren lieber in krisensichere Sachwerte wie Wohneigentum. Ausserdem haben viele noch nie so viel Zeit zu Hause verbracht wie während der Pandemie. Schöner wohnen hat also einen höheren Stellenwert als vor Covid.