Nicht alle Schulkinder haben die gleichen Chancen

Eine Studie des Zentrums für Demokratie Aarau zeigt: Die geringe soziale und ethnische Durchmischung an vielen Schweizer Schulen verhindert Chancengleichheit bereits für Primarschülerinnen und Primarschüler. Ein neuer Algorithmus soll dies ändern.

© Zentrum für Demokratie Aarau ZAD

In keinem OECD-Land wirkt sich die soziale Zusammensetzung in Schulen so stark auf die Leistung der einzelnen SchülerInnen aus wie in der Schweiz, schreibt das Demokratieforschungs-Institut Zentrum für Demokratie Aarau (ZDA) nach der Veröffentlichung ihrer neusten Studie.

Das bedeutet: Ein erfolgreicher Bildungsweg und gute berufliche Voraussetzungen hängen – zumindest teilweise – davon ab, in welches Schulhaus ein Kind geht. Denn gerade die Unterstufe spielt laut ZDA eine zentrale Rolle für die gesellschaftliche Integration. Die aktuelle fehlende Durchmischung gefährde bereits bei Primarschülerinnen und Primarschüler die Chancengerechtigkeit – insbesondere in Quartieren mit einem hohen Anteil an MigrantInnen und sozial schwächeren Familien.

Die Studie bezog Schulen in Basel, Bern, Genf, Lausanne, Winterthur und Zürich mit ein und kam zum Ergebnis, dass bereits kleinräumige Anpassungen an den Grenzen der Einzugsgebiete einen gewissen Ausgleich zwischen Schulen schaffen könnten, teilweise auch über Schulkreise hinweg. Um dies zu erreichen, hat das ZDA einen speziellen Algorithmus entwickelt.

Die Studie entstand als Ergänzung zum internationalen Forschungsprojekt «Die demokratischen Grundlagen der gerechten Stadt», das vom Schweizerischen Nationalfonds gefördert wird.

26. April 2021
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