Amerika first: «heisseste» Shoppingmeile der Welt wird zur Geisterstadt
Wer den heute den Broadway zwischen von der 57th bis zur 48th Street entlangspaziert, wird dort auf der ganzen Strecke nur einen einzigen Shop finden. Der verkauft Drohnen.
Mitten im Herzen New Yorks liegt ein kommerzielles Niemandsland. Zwar gibt es hier und da Banken, Fast-Food-Ketten, ein Theater, Vitaminshops oder ein Discounter mit Angeboten für den täglichen Bedarf von Touristen. Aber die vielen leerstehender Ladengeschäfte an deren Auslage das Schild «Ladengeschäft in erstklassiger Lage zu vermieten» sind nicht mehr zu übersehen.
Fragt man die Eigentümer dieser Immobilien, hört man Beschwichtigungen. Keiner spricht von Krise. Es handele sich um ein vorübergehendes Phänomen. Selbst die offiziellen Statistiken ignorieren dies mit ihren Daten. Sie weisen gerade einmal 10Prozent Leerstand aus.
Auch wenn es niemand zugibt: Der Einzelhandel verschwindet mit solcher Geschwindigkeit aus unseren Städten, dass die Stadtplanung dies in ihre Überlegungen einbeziehen muss.
Und auch die profitabelsten und erfolgreichsten Ketten, können diesen Trend nicht länger ignorieren. H & M zum Beispiel, sass erst kürzlich, zum eigenen Erstaunen, auf unverkaufter Ware im Wert von 4,3 Milliarden Dollar.
New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio beschuldigte Immobilienbesitzer, unbezahlbare Phantasiepreise zu verlangen und droht mit Konsequenzen.
New Yorks Immobilienkrise ist Ausdruck eines tieferliegenden Wandels und hat viele Ursachen: Der Anteil des Online-Shopping am Einzelhandel wächst rasant, Privat-Equity-Investoren übernehmen Handelsketten und laden ihnen einen Berg von Schulden auf, den sie nicht bezahlen können. Aber auch die Einkaufsgewohnheiten und der Geschmacks der Konsumenten ist einem Wandel unterworfen.
Fragt sich nur, wann sich dieser Trend auch in Zürich oder Berlin und vor allem in kleineren Städten in diesem Umfang bemerkbar macht.
America first, Europe Second?
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