Locavores: Think global, eat local

Ein Bio-Apfel aus Neuseeland ist in der Schweiz nicht mehr naturfreundlich – der Apfel mag noch so ökologisch gewachsen sein, der Transport bleibt umweltschädlich. Eine neue Bewegung, die «Locavores», kümmert sich um diesen Widersinn. Als Locavores bezeichnen sich Leute, die sich hauptsächlich von Esswaren aus ihrer Region ernähren.

Die Idee der regionalen Versorgung ist alt, einen Namen bekommen hat sie vor vier Jahren in Kalifornien. In San Francisco hat sich eine Gruppe umweltbewusster Menschen Gedanken gemacht, wie sie der Natur helfen könnten. Was ist naheliegender, als beim eigenen Konsum anzusetzen? Nur noch Lebensmittel, die in einem Umkreis von 160 Kilometer produziert worden sind, sollten gegessen werden, beschlossen sie.

Mittlerweile ist die tolerierte Distanz auf 240 Kilometer angehoben worden. Zugleich hat sich die Bewegung der Locavores ausgebreitet. In New York brechen Menschen Basketballfelder auf, um selber Gemüse anzupflanzen und Michelle Obama lässt auf der Dachterrasse des weissen Hauses einen Gemüsegarten anlegen.

Für die kleine Schweiz ist die Distanz von 240 Kilometern weit genug gespannt: Ein Locavore kann in St. Gallen einen Wein aus den Rebbergen am Genfersee trinken. Das ist wohl auch sinnvoller, als einen Bio-Wein aus Südafrika zu importieren. Trotzdem ergänzt Locavores die Bio-Bewegung besser, als sie zu ersetzen – gespritzte Trauben bleiben gespritzt, auch wenn sie beim Bauern nebenan gewachsen sind.

Weitere Informationen: 
www.locavores.com/commons/who.php