Frieden ist das Beste für die Menschheit,
aber er erfordert Geduld und Anstrengung.
Mahatma Gandhi

Diese Erfahrung konnte ich vor ein paar Tagen wieder machen: An dem Morgen war ich recht missgestimmt, irritiert, deprimiert, unzufrieden, vor allem durch die Querelen in und mit meiner Umgebung und Gemeinschaft. Ich hatte das Gefühl, ich brauche nur Ruhe und Rückzug in meine Höhle und wollte niemanden sehen.

Eigentlich war ich aber verabredet mit einer Gruppe von Freunden. Wir hatten vor, einen Tag über zu «Singen für den Frieden». – Gottseidank hab ich mich aufgerafft und bin hingegangen!!! Drei wunderbare junge MusikerInnen hatten ein Programm mit internationalen Friedensliedern vorbereitet, die sie mit Gitarre, Monochord und Harfe begleiteten.

Ich brauchte einige Zeit, um ins richtige Tönen zu kommen. Aber bald ging es leichter, meine aufgewühlten Gefühle kamen zur Ruhe. Ich spürte ein aufkommendes Lächeln in meinem Gesicht, mein Körper entspannte sich, und bald war ich mit voller Begeisterung beim Singen. Die Töne, der Klang um mich herum, die Worte, die Friedensgedanken drangen in mein Herz und erfüllten es. Passend dazu strahlte die Sonne durch die Fenster. Was für ein schöner friedevoller Tag!

Wir sangen bis zum frühen Abend — zwischendurch sorgte natürlich eine Essenspause für unser leibliches Wohl. Der Inhalt der ausgewählten Lieder und Mantren kommt zusammengefasst am Besten in diesem israelischen Friedenslied zum Ausdruck: «Hevenu Shalom Alechem» , mit der deutschen Übersetzung:

Wir wollen Frieden für Alle,
Wir wollen Frieden für Alle,
Für alle Menschen dieser Erde,
Wir wollen Frieden, Frieden, Frieden für die Welt!

Durch das Singen an diesen Tag bin ich mit meinem Herzen wieder in Frieden gekommen. Jetzt kann ich ihn wieder nach aussen tragen, zu meinen Nächsten, in meine Umgebung. Mein aus dieser Erfahrung gewonnener Vorsatz: Ich werde wieder öfter mit Menschen aus meiner Umgebung singen!

Bei uns in Kassel gibt es einige Singgruppen, die u.a. aus der Bewegung «Prayer for the Mothers» 2017 von Yael Deckelbaum heraus geboren wurden. Es dürfen gern noch viel mehr werden! Ich glaube, wenn alle Menschen jeden Tag aus vollem Herzen ein Friedenslied sängen, und sich mit anderen zusammenschlössen, sähe die Welt anders aus. Friedenslieder singen macht friedfertig, und man reicht seinem Gegenüber leichter die Hand — auch zur Versöhnung.

Dabei kommt mir noch die Erinnerung an einen Satz von Voltaire:

Ich bin nicht Ihrer Meinung, aber ich werde mich vehement dafür einsetzen, dass Sie sie äussern dürfen!

Dazu passt dieser irische Segenswunsch:

Möge dein Arm nicht erlahmen,
wenn du die Hand zur Versöhnung ausstreckst.
Möge dein Fuss nie müde werden,
wenn du auf deinen Widersacher zugehst.
Mögen dir Flügel eines Engels wachsen, 
wenn du von diesem Gang zurückkehrst.

Ich freue mich auf ein immer friedvolleres Leben mit Menschen, die sich darin üben, einander zuzuhören, mit dem Herzen zu hören, und die Meinung der Anderen zu stehen zu lassen. Miteinander reden, in einen offenen Dialog gehen, und sich nicht gegenseitig mit Argumenten zuschütten. Aufeinander zugehen und wieder lernen, miteinander umzugehen — und zu singen ...

Vielleicht nimmst Du gleich heute Abend, um 21 Uhr die Gelegenheit wahr, um alleine, zu zweit oder in einer Gruppe ein schönes Friedenslied zu singen, vielleicht auch das oben verlinkte Shalom Alechem, um mit deinen lichtvollen Gedanken die Friedenskraft im morphogenetischen Feld der Liebe zu erhöhen. Halte diese lichtvolle Kraft in deinem Herzen, denn das ist Kraft, die Frieden schafft.

Dazu noch zwei Empfehlungen:

Der schöne Film über gesangsvolle Friedensarbeit der Christengemeinschaft: https://www.youtube.com/watch?v=cHQrdWVpPHo

Und Claudine Nierth, Bundesvorstandsvorsitzende des Vereins Mehr Demokratie e.V., spricht über Gesprächskultur, Meinungsfreiheit, Volksentscheide und vieles Interessante mehr: https://youtu.be/XeIwWIFEtpA?feature=shared — zwei Stunden die sich wirklich lohnen!

Ich wünsche uns Allen eine gute Woche mit vielen friedvollen Gedanken und Tönen.

Eva-Maria Gent
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