Innovation im Klimabusiness verspricht enorme Profite

Die Idee: Carbon Dioxide Removal - der Atmosphäre CO₂ entnehmen 
Veröffentlicht: 27. Jun 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 27. Jun 2024

CO₂-Einsparungen alleine reichen anscheinend nicht aus, um der Erderwärmung entgegenzuwirken. Aus diesem Grund müsse man nun laut Mehrheitsmeinung von Experten der Atmosphäre zusätzlich aktiv CO₂ entziehen. Da seien sich die meisten Experten einig, schreibt das Handelsblatt. Eine neue Studie vom Juni 2024 belege, dass der angeblich notwendige CO₂-Entzug aus der Atmosphäre, obendrein noch "enorme wirtschaftliche Chancen" beinhalte. Zur Entwicklung entsprechender technischer Infrastruktur und Maschinen bedürfe es "immenser Investitionen." Das globale wirtschaftliche Potenzial einer Kohlendioxidentnahme - im Fachjargon Carbon Dioxide Removal (CDR) - wird auf knapp eine Billion Euro pro Jahr geschätzt, was in etwa dem aktuellen Wirtschaftsvolumen der weltweiten Luftfahrtindustrie entspricht. Zwar habe dieses Verfahren in der klimapolitischen Diskussion bislang kaum eine Rolle gespielt, aber das solle sich jetzt ändern. Es verspreche enorme Profitraten. 

Die Wirtschaftszeitung schreibt dazu: "Carbon Dioxide Removal (CDR)... , hat somit das Potenzial, ein relevanter Wirtschaftsfaktor zu werden." Gegenüber dem Handelsblatt erklärte der Leiter des Forschungsclusters Klimapolitik bei der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), Oliver Geden, dass zur Mitte des Jahrhunderts global jährlich sieben bis neun Milliarden Tonnen CO₂ der Atmosphäre entzogen und gespeichert werden müssen. Johanna Pütz von der Boston Consultung Group BCG, eine der Leitautorinnen der Studie zum CO₂-Entzug aus der Atmosphäre, meint, wenn man in den nächsten Jahrzehnten keinen CO₂-Entzug aufbaue, seien die 'Klimaziele' "nicht realistisch haltbar."

Im Ergebnis raten die Studienautoren dazu, "CDR in die Klimapolitik zu integrieren." Auch in den Handel mit Klimazertifikaten könne man CDR einbeziehen.  


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