Törichte Vorstellung: Klimawandel als einziges Problem der Menschheit

Globaler Ausstieg aus fossilen Brennstoffen unrealistisch 
Veröffentlicht: 28. Jul 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 28. Jul 2024

Der dänische Wissenschaftler Bjørn Lomborg zeigt in einem aktuellen Beitrag in The Telegraph die Folgen der Energiepolitik der globalen Organisationen auf. Dr. Peter F. Mayer fasst den Artikel auf TKP zusammen: Seit den 1990er Jahren sei der Klimawandel für die Politiker und Eliten der reichen Länder zu einer fixen Idee geworden. Die Befürworter von Klimaschutzmassnahmen vertreten das Ziel, die Abhängigkeit von den fossilen Brennstoffen zu beenden, die zwei Jahrhunderte lang ein erstaunliches Wachstum ermöglicht hatten.

Nach Lomborg ist es eine törichte Vorstellung, dass der Klimawandel das einzige verbleibende Problem der Menschheit sei – und dass der Planet sich zusammenschliessen würde, um es zu lösen. Geopolitische und wirtschaftliche Gründe machen einen schnellen globalen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen unmöglich. Die Mehrheit der Welt hätte diesen kurzsichtigen Fokus auf den Klimawandel nie geteilt. Trotz immenser Fortschritte bliebe das Leben in einigen Ländern ein Kampf gegen Armut, Hunger und Krankheit. In vielen anderen Ländern, darunter auch Indien, läge die oberste Priorität in der Schaffung von mehr Arbeitsplätzen und lebensveränderndem Wachstum und Entwicklung.

Die Achse aus Russland, Iran, Nordkorea und China wird die westlichen Bemühungen um eine Lösung des Klimawandels nicht unterstützen. Chinas Wachstum beruhe auf der Verbrennung von immer mehr Kohle. Das Land sei der weltweit größte Verursacher von CO2-Emissionen und verzeichnete im vergangenen Jahr den größten Anstieg aller Länder. Der Grossteil der Welt konzentriere sich darauf, den Wohlstand seiner Bevölkerung zu erhöhen, oft mit fossilen Brennstoffen. Russland und seinesgleichen werden die westliche Fixierung auf den Klimawandel gänzlich ignorieren. Und China wird Geld damit verdienen, dem Westen Solarpaneele und Elektroautos zu verkaufen, während es seine eigenen Emissionen nur in bescheidenem Masse einschränkt. 
In der Zwischenzeit haben die wohlhabenden Länder immer weniger Geld für den Kampf gegen den Klimawandel übrig. Das jährliche Wachstum ist stark abgesunken und viele dieser Länder stehen unter dem Druck, mehr für Verteidigung, Gesundheitswesen und Infrastruktur auszugeben, da geopolitischer Druck und demografische Veränderungen ihren Weg zu Stabilität und Wachstum weit weniger sicher machen. Doch in ganz Europa und Nordamerika drängen zielstrebige Eiferer weiterhin auf Deindustrialisierung und Verelendung, um den Klimawandel zu bekämpfen – auch in den aufstrebenden Volkswirtschaften der Welt. Dieser Versuch ist zum Scheitern verurteilt, nicht zuletzt, weil die Kohlenstoffreduzierung über Jahrzehnte und durch wechselnde Mehrheiten aufrechterhalten werden muss. Die ökonomischen Voraussetzungen für energische CO2-Reduzierung waren schon immer unzureichend – und heute ist dies offenkundig.

Immer mehr Politiker erkennen, was die ehemalige britische Energie- und Netto-Null-Ministerin Claire Coutinho erkannt hat: „Man kann die Kosten für die Erreichung der Klimaziele nicht auf notleidende Familien abwälzen.“ Die Welt brauche einen besseren Weg nach vorn. Die beste Lösung bestehe darin, die Menschen nicht noch mehr zu vernachlässigen, indem wir einen verfrühten Übergang von fossilen Brennstoffen zu unzureichenden grünen Alternativen erzwingen. Stattdessen sollten wir die Investitionen in grüne Innovationen erhöhen und die Kosten für saubere Energie schließlich so weit senken, dass sie billiger sind als fossile Brennstoffe. Das ist viel billiger und wird es allen, auch Indien und anderen Schwellenländern, ermöglichen, den Umstieg zu wagen.


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