Medienmogul möchte politische Ausrichtung seines Medientrusts zementieren

Rechtsstreit und Zerwürfnisse in der Milliardärsfamilie Murdoch 
Veröffentlicht: 30. Jul 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 30. Jul 2024

Multimilliardär Rupert Murdoch, 93, Medienmogul, bestimmt seit Jahrzehnten den politischen Kurs grosser Medien in den USA, in Grossbritannien und in Australien. Murdoch unterstützt mit seinen Medien konservative Parteien und führt Wahlkampagnen.  Zur Kontrolle dieser Medien hat Murdoch einen Trust gegründet, dem zwei Holdings angeschlossen sind: Fox mit den «Fox News» und dem «Fox Broadcast Network» sowie die News Corp, der alle Zeitungen gehören. Alle sechs Kinder von Rupert Murdoch haben den gleichen Anteil am Kapital des Trusts, auch die beiden jüngeren Kinder, die er mit seiner dritten Frau Wendi Deng hat. Doch diese beiden haben kein Stimmrecht.

Die Statuten des Trusts sehen «unwiderruflich» vor, dass die vier ältesten Kinder – Lachlan, James, Elisabeth und Prudence – über ein gleichberechtigtes Mitspracherecht bei der Zukunft des Unternehmens verfügen. Doch jetzt möchte Rupert Murdoch das ändern und seinem ältesten Sohn Lachlan das alleinige Sagen sichern. Er und sein Sohn sympathisieren beispielsweise für Trump. Murdochs Ziel: Die Politik von Fox soll weder gemässigt, noch der Betrieb durch ständige Kämpfe um die Ausrichtung gestört werden. Der Rechtsstreit wurde bisher geheim gehalten.

Doch jetzt gelangte ein 48-seitiges Gerichtsdokument von Nevada vom Juni 2024 in die Hände der «New York Times». Mit diesem Familienkonflikt steht laut NYT die politische Zukunft eines der einflussreichsten Medienunternehmen der englischsprachigen Welt auf dem Spiel. Murdoch geht es darum, seine Medienunternehmen als konservative Kraft zu erhalten. Seinem Sohn Lachlan übergab er letztes Jahr die operative Führung der Fox-Gruppe und des Verlags News Corp. Die konservative Ausrichtung des Unternehmens ließe sich nur bewahren, wenn er Lachlan ermächtige, das Unternehmen zu leiten, ohne dass sich seine politisch gemässigteren Geschwister einmischen können. Nur so könne er den wirtschaftlichen Wert seiner Medien für alle seine Erben schützen.


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