Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass Deutschland bereits bis zum Jahr 2030 zu 80 Prozent auf erneuerbare Energien umstellen kann.

Die Integration Erneuerbarer Energien in das Netz wird sehr viel mehr kosten als bis angenommen. Allein die Abregelung nicht genutzter erneuerbarer Energie kostet in Deutschland Milliarden
Veröffentlicht: 31. Jul 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 31. Jul 2024

Solange die Erzeugung aus Erneuerbaren Energien klein genug war, konnte sie durch das klassische Stromsystem zu mäßigen Kosten integriert werden. Nach fast 30 Jahren ist sie aber nicht mehr klein. Das Verfahren ist in hohem Maße ausgereizt, weil die EE-Leistung zunehmend oft die Aufnahmegrenze des Netzes überschreitet, oberhalb der schlagartig andere Gesetze gelten.

Schon heute kostet die Abregelung der nicht nutzbaren EE-Mengen mehrere Milliarden pro Jahr, Tendenz progressiv steigend. Weil aber im Gegensatz zu einem immer noch verbreiteten Glauben kein Turbinenkraftwerk durch EE-Erzeuger eingespart werden kann, bauen wir zunehmend eine Doppelstruktur auf, die ebenfalls den Strom teurer macht.

Wir sparen zwar bereits 50% der Brennstoffkosten, aber unter den Industriestaaten, mit denen wir im Wettbewerb stehen, haben wir dennoch einen der höchsten Strompreise. Die Zeit der preiswerten Integration erneuerbarer Energie liegt hinter uns, was noch kommt, wird teurer.

Für ein künftiges Stromsystem, das große EE-Anteile managen kann, haben wir bisher so gut wie nichts getan, außer dazu ungeeignete Erzeuger aufzustellen. Solange sich das nicht ändert, wird jeder zusätzliche Ausbau von Erzeugern einen immer geringeren energetischen Beitrag liefern, aber weiter zunehmende Kosten verursachen.

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