Deutschland ist so krank wie noch nie

Anstieg bei psychischen Problemen
Veröffentlicht: 7. Aug 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 7. Aug 2024

Bei den Krankmeldungen verzeichnet Deutschland im ersten Halbjahr 2024 einen Rekord. Deutsche sind so oft krank wie noch nie. Spitzenreiter waren mit 19 Prozent die Atemwegserkrankungen, dicht gefolgt von Muskel-Skelett-Erkrankungen mit einem Anteil von 17,7 Prozent. Hinter den psychischen Erkrankungen, die es auf Platz 3 schafften, lagen Verletzungen mit 9,4 Prozent. Für die Analyse wurden vom Berliner IGES Institut Daten von 2,25 Millionen erwerbstätigen DAK-Versicherten ausgewertet. 

Insgesamt betrug der Krankenstand in der ersten Hälfte des Jahres 5,7 Prozent, was über dem Vorjahreswert von 5,5 Prozent liegt.  Auffallend ist der starke Anstieg bei den Fehltagen aufgrund von Depressionen oder Anpassungstörungen: Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet die DAK-Gesundheit hier einen Anstieg um 14,3 Prozent. In der ersten Hälfte des Jahres 2024 verursachten psychische Erkrankungen wie Depressionen und Anpassungsstörungen rund 182 Fehltage pro 100 Versicherte, im Vergleich zu etwa 159 Fehltagen im gleichen Zeitraum des Jahres 2023. 

«Der weitere Anstieg der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen ist besorgniserregend», meint DAK-Vorstandschef Andreas Storm. «Die Beschäftigten in Deutschland stehen in diesen Krieg- und Krisenzeiten weiterhin unter Druck, was sich auch beim Krankenstand zeigt. Arbeitgeber sollten Stress und mögliche Belastungen in den Fokus rücken und sich verstärkt mit Fragen der psychischen Gesundheit ihrer Belegschaft und möglichen Hilfsangeboten beschäftigen.» Der hohe Krankenstand wirkt sich auch auf die Wirtschaftsleistung aus. 


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