Coca-Cola ist out!

Israel-freundliche Unternehmen erleiden empfindliche Umsatzeinbussen in muslimischen Ländern
Veröffentlicht: 13. Aug 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 13. Aug 2024

Wegen des Gazakriegs werden westliche Unternehmen mit Verbindungen zu Israel in muslimischen Ländern in Nahost und Asien gemieden. In Bangladesch reagierte Coca-Cola mit einem TV-Spot - der daneben ging.

Konsumenten in vielen Ländern meiden gezielt bisher beliebte Produkte wie Coca-Cola, Starbucks und Pizza-Hut, weil sie sie mit dem israelischen Angriffskrieg auf Gaza in Verbindung bringen. Die Folgen des Boykotts sind spürbar für die Unternehmen. Grund genug, für Coca-Cola in Bangladesch einen Werbefilm zu drehen, der zumindest Halbwahrheiten enthielt.

Als der Hauptdarsteller behauptete, dass Coca-Cola auch in Palästina erzeugt werde, tranken die zunächst skeptischen arabischen Jugendlichen brav die schwarze Brause. 

Die Zielgruppe allerdings liess sich nicht so leicht überzeugen: Schnell war die Behauptung, auch Palästina produziere Coca-Cola entlarvt. Tatsache ist, dass es auf palästinensischem Gebiet in der Westbank eine israelische Abfüllfabrik gibt - allerdings auf illegal besetztem Siedlungsgebiet in Ost-Jerusalem.

«Das Unternehmen muss denken, dass die Menschen in Bangladesch und möglicherweise alle Muslime so leichtgläubig sind, dass sie auf seine verpfuschte, ich wage zu sagen primitive, Propaganda hereinfallen», sagte Omar Barghouti der »Washington Post« . Barghouti ist Mitbegründer von Boycott, Divestment and Sanctions (BDS), einer Israel-Boykott-Bewegung.

Der Aufruf zum Meiden westlicher Produkte trifft auf große Resonanz. Auch Regierungen unterstützen ihn – etwa Pakistan: In dem Land mit der zweitgrößten muslimischen Bevölkerung gab man den Protesten Tausender Aktivisten nach, wie die »Financial Times« berichtet. Ein Ausschuss soll dort künftig Produkte von Unternehmen identifizieren und boykottieren, die Israel oder seine Armee »direkt oder indirekt« unterstützen.

In einigen Geschäften seien Coca-Cola-Getränke mittlerweile durch einheimische Produkte ersetzt worden, berichtet die »Financial Times«. Wer hingegen weiterhin Cola in seinem Sortiment führe, werde nicht selten schikaniert.