Bei der Europäischen Organisation für Kernforschung (Cern) in Genf, eine der weltweit bedeutendsten Forschungseinrichtungen für Teilchenphysik, wird die jahrzehntelange Zusammenarbeit mit Russland beendet. «Russland hat starke Expertise im Ingenieurswesen», sagte Beate Heinemann, Direktorin für den Bereich Teilchenphysik am Deutschen Elektronen-Synchrotron Desy in Hamburg. «Es ist nicht so, dass bestimmte Forschung durch das Ende der Zusammenarbeit nun unmöglich wird, aber es macht die Sache schwieriger und es könnte zu Verzögerungen kommen.» Das Cern hatte als Reaktion auf den russischen Überfall auf die Ukraine 2023 beschlossen, die Zusammenarbeit mit Russland und Belarus zu beenden.
Aus Russland waren etwa 1.000 Wissenschaftler beteiligt. «Wir haben am Cern mit Russland auch im Kalten Krieg zusammengearbeitet, getrieben von wissenschaftlicher Neugier, in friedlichem Umfeld. Das scheint nicht mehr möglich zu sein, und das ist extrem schade», sagte Markus Klute, Leiter des Instituts für experimentelle Teilchenphysik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), der dpa.
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