Zwei Tage nachdem die Bundesregierung Ihre Pläne zur Verlängerung der AKW-Laufzeiten verkündet hat, tritt die Kampagne Castor Schottern an die Öffentlichkeit. Zur bundesweiten Kampagne gehören mittlerweile 39 Gruppen, Initiativen und Organisationen von Flensburg bis München, von Düsseldorf bis Berlin – und aus dem Wendland selbst. Eine wachsende Zahl von Personen aus Kultur, Wissenschaft und öffentlichem Leben unterstützt die Kampagne Castor Schottern, darunter mehrere ProfessorInnen und der Liedermacher Hannes Wader.

In einer gemeinsamen Erklärung heißt es zur geplanten Aktion: „Mit Hunderten, Tausenden von Menschen, die aus unterschiedlichsten politischem und sozialem Alltag kommen, werden wir am Transporttag auf die Schienenstrecke gehen. Wir sind entschlossen, massenhaft den Schotter aus dem Gleisbett zu entfernen, also die Gleise zu unterhöhlen und sie damit für den Atommüllzug unbefahrbar zu machen. Wir wählen für die Aktion einen Schienenabschnitt, an dem an diesem Tag kein Zugverkehr außer dem Castortransport stattfindet.“

„Der Zeitpunkt der Veröffentlichung unserer Aktion ist nicht zufällig: Die massenhaften Aktionen beim Castortransport im November werden unmissverständlich zeigen, dass die Atompläne der Stromkonzerne und ihrer Regierung politisch nicht durchsetzbar sind.“, erklärt Sonja Schubert, eine der PressesprecherInnen der Kampagne Castor Schottern.

Die Entscheidung zur offenen Ankündigung eines Regelübertritts ist dabei ganz bewusst getroffen worden: „Wir wissen, dass diese Aktion nicht vom bürgerlichen Gesetzbuch gedeckt ist. Aber sie ist eine notwendige und legitime Handlung, um der menschengefährdenden Atomtechnologie Einhalt zu gebieten.“, sagt Tadzio Müller, ebenfalls einer der PressesprecherInnen der Kampagne Castor Schottern.

Die Kampagne Castor Schottern kündigt für die nächsten Wochen Aktionstrainings in zahlreichen Städten an. „Wir knüpfen bewusst an die Erfahrungen nicht nur der Anti-AKW-Bewegung, sondern auch der Blockaden des G8-Gipfels in Heiligendamm, der Verhinderung von Naziaufmärschen in Köln, Jena oder Dresden sowie zahlreicher weiterer Aktionen des Zivilen Ungehorsams an. In diesen Aktionen haben zehntausende von AktivistInnen Mut und Entschlossenheit bewiesen, sich nicht von der Polizei provozieren zu lassen sondern unbeirrt und entschlossen ihr Aktionsziel zu verfolgen. Das ist auch unser Bild von den Aktionen im November 2010 im Wendland.“, sagt Mischa Aschmoneit, einer der PressesprecherInnen der Kampagne Castor Schottern.

„Die Kampagne Castor Schottern steht nicht in Konkurrenz zu anderen Aktionen gegen den Castortransport. Wir sind ausdrücklich solidarisch mit all den verschiedenen Aktionen und Aufrufen und wissen, dass der Erfolg nur gemeinsam errungen werden kann.“, erklärt Christoph Kleine, ebenfalls einer der PressesprecherInnen der Kampagne Castor Schottern, abschließend.

Zur Kampagne: www.castor2010.org