Jetzt haben wir die Klimapolitik!

Die Zürcher Regierung will «klimafreundliche» Atomkraftwerke bauen

Solange die Umweltbewegung «Klimapolitik» betreibt, sitzt sie mit der Atomlobby im selben Boot und unterstützt den Bau neuer Atomkraftwerke. Dies zeigt der jüngste Entscheid der Zürcher Kantonsregierung, den Bau von zwei neuen Atomkraftwerke zu unterstützen, mit aller Deutlichkeit. Ziel der Energiepolitik des Kantons sei es, schreibt die Regierung, «ein gesundes Wirtschaftswachstum und einen hohen Lebensstandard bei gleichzeitiger Schonung der Umwelt zu ermöglichen. Dafür setzt die Regierung auf Innovationen und […] auf die klimafreundliche Kernenergie.» [1]


Seit Margareth Thatcher [2] in den 80er Jahren als erste massiv in die Klimaforschung investierte, läuft eine Kampagne mit dem Ziel, die Klimaerwärmung als Problem darzustellen, für das der verängstigte Mensch noch so gerne eine flächendeckende Ausbreitung der unseligen Atomenergie in Kauf nimmt.


Die Rollenverteilung ist einfach: Die Umweltorganisationen schüren die Ängste und die Atom- und Finanzwirtschaft profitieren davon. Der medialen Kraft der von ihr selbst geförderten Klimaangst hat die Umweltbewegung wenig entgegenzusetzen. Es ist und bleibt schwieriger, die Menschen mit der Vision einer positiven Zukunft dezentraler Energieversorgung mit Sonnenenergie in Bewegung zu setzen. Die träge Mehrheit reagiert nur auf Angstbotschaften, und dann viel zu spät.

Wenn die Umweltbewegung die Atomkraftwerke verhindern will, hat sie genau zwei Möglichkeiten: Den Druck auf die Strasse bringen (dazu fehlen ihr aber die Hellgrünen, die mit «klimafreundlichen» AKWs zu leben bereit sind) oder die Atomlobby im Klimaboot sitzen und untergehen lassen.


Eine nachhaltige Energiepolitik funktioniert auch ohne «Klima». Lassen wir also das Argument denen, die es in die Welt gesetzt haben: den neoliberalen Globalisierern.



1 http://www.medien.zh.ch/internet/sk/de/mm/2010/2/303.html
2 http://www.capital.de/politik/100006382.html
03. Dezember 2010
von: