ACTARES, AktionärInnen für nachhaltiges Wirtschaften, lehnt die Entlastung des Managements von Transocean für das Geschäftsjahr 2010 entschieden ab und ruft alle Aktionärinnen und Aktionäre auf, an der heutigen Generalversammlung ihrem Beispiel zu folgen. Würde nämlich die Decharge erteilt, so hätte das Unternehmen keinerlei Möglichkeit, seine Führung für die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko zur Verantwortung zu ziehen, falls dieser eine Mitschuld nachgewiesen wird.
 
Dass der Verwaltungsrat von Transocean an der Generalversammlung vom 13. Mai 2011 einen Antrag auf Decharge der Unternehmensführung für das Jahr 2010 stellt, ist aus der Sicht von ACTARES schlicht unhaltbar. Allein die Traktandierung dieses Antrags legt den Verdacht nahe, dass es um das Verantwortungsbewusstsein der Transocean-Führung nicht besonders gut bestellt ist. Deshalb ruft die Vereinigung der Aktionärinnen und Aktionäre für nachhaltiges Wirtschaften alle Anteilseigner auf, die Entlastung entschieden zu verweigern.

Am 20. April 2010 kam es auf der Ölbohrinsel "Deepwater Horizon", die von Transocean im Auftrag von BP betrieben wurde, zu einer schweren Explosion und in der Folge zu einer verheerenden Ölpest im Golf von Mexiko. Solange die Verantwortung für diesen Störfall nicht restlos geklärt ist und die damit verbundenen Streitigkeiten nicht abschliessend beigelegt sind, ist eine Entlastung der Unternehmensführung aus der Sicht des Aktionariats auf keinen Fall zu rechtfertigen.


Wird nämlich die Decharge erteilt, müsste das Unternehmen für allfällige Verfehlungen des Managements geradestehen und hätte keinerlei Möglichkeit, auf seine Führung Regress zu nehmen, falls dieser eine Mitschuld an den Vorkommnissen nachgewiesen wird. Da Transocean im Schweizer Blue-Chips-Index SMI vertreten ist, halten auch zahlreiche Einrichtungen wie Pensionskassen Anteile dieses Unternehmens. Es gibt keinen Grund dafür, dass diese für die Verfehlungen aufkommen sollten, die zu dieser Umweltkatastrophe vor der amerikanischen Küste geführt haben.

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