Prozess gegen «Water Makes Money» entwickelte sich zum Tribunal gegen die private Wasserversorgung
Der Prozess gegen den Film "Water Makes Money" www.watermakesmoney.com begann am 14. Februar 2013 um 13:30 Uhr . Der Saal Nummer 17 im Pariser Justizpalast war bis auf den letzten Platz besetzt. Links hinter den Angeklagten saßen die Rechtsanwältin der Verteidigung, wir mit Freunden und Aktivisten - rechts hinter der Staatsanwältin und dem Anwalt von Veolia die Presseleute, im Publikum offensichtlich auch einige Damen und Herren des Konzerns.
Was sich dann im Laufe der siebenstündigen Verhandlung entwickelte, hatte keiner erwartet: Der Strafprozess gegen den französischen Filmvertrieb und den Protagonisten Jean-Luc Touly wurde zu einem politischen Tribunal gegen die privaten Wasserkonzerne.
Jean-Luc Touly hatte schon seine Verteidigungsrede dazu genutzt, ausführlich über die Machenschaften des Konzerns, die er persönlich erlebt hatte, zu berichten. Die 10 Zeugen der Verteidigung belegten seine Aussagen mit weiteren Beispielen aus ihren Erfahrungen und Recherchen. Nach der Vereidigung hörten die Anwesenden geradezu atemlos zu, was die Abgeordnete aus Marseille, der Gewerkschafter aus Rennes, unsere Filmprotagonisten aus Bordeaux und Grenoble u.a. über Fälle struktureller Korruption und Bestechung seitens Veolias aber auch von Suez berichteten. Manchmal ging ein Raunen durch den Saal, ob der Ungeheuerlichkeiten der aufgeführten Beispiele, der Millionen an Bestechungsgeldern. Der Gegenanwalt stellte kaum mehr Fragen an die Zeugen. Allen war klar: Eigentlich müssten die privaten Konzerne vor Gericht stehen.
Nur an die Pariser Vizebürgermeisterin ging die Frage, warum sie an dem Film "Water Makes Money" teilgenommen habe: Das Thema der Wasserversorgung sei in Frankreich nie öffentlich diskutiert worden. Der Film hätte genau das provoziert und erreicht. Anschließend mündete das Plädoyer der jungen Staatsanwältin dann zu unserer aller Überraschung darin, dass sie keinen berechtigten Anlass mehr für eine Klage seitens Veolias sehen würde!
Erst am 28.März ergeht das Urteil.Natürlich wissen wir nicht, wie es ausgeht, obwohl die Richterin doch sichtlich beeindruckt war. Ein vollständiger Sieg für uns ist jetzt möglich, aber auch zu fürchten: Veolia wird dann wohl, allein um das Gesicht vor den Aktionären zu wahren, in Revision gehen. Es gab zahllose Solidaritätsveranstaltungen, Berichte in der Taz , der Süddeutschen, der FAZ, sogar in den Kulturnachrichten des Deutschlandfunks.
In Frankreich war es ähnlich. Wir möchten allen von Herzen danken für den Beitrag, die benötigte Öffentlichkeit für den Prozess herzustellen. Veolia mag es ja lieber, in exklusiven Restaurants diskret den Scheck rüber zu schieben. Danke auch für die enorme Spendenbereitschaft. Innerhalb einer Woche kamen knapp 4.000€ für die Prozesskosten zusammen. Die andere Hälfte der Kosten wird in Frankreich zusammengetragen. Deshalb bitte jetzt keine Spenden mehr! Wir könnten ja gewinnen!
Ihr Water-Makes-Money-Team Leslie Franke , Herdolor Lorenz und Lissi Dobbler
Eine Million Unterschriften – Wasser ist ein Menschenrecht!
Am 10. Februar erreichte die erste europäische Bürgerinitiative «Wasser ist ein Menschenrecht» eine Million Unterschriften. Noch nie wurden für eine Initiative auf EU-Ebene so viele Unterschriften gesammelt. (Pressemitteilung)
Was sich dann im Laufe der siebenstündigen Verhandlung entwickelte, hatte keiner erwartet: Der Strafprozess gegen den französischen Filmvertrieb und den Protagonisten Jean-Luc Touly wurde zu einem politischen Tribunal gegen die privaten Wasserkonzerne.
Jean-Luc Touly hatte schon seine Verteidigungsrede dazu genutzt, ausführlich über die Machenschaften des Konzerns, die er persönlich erlebt hatte, zu berichten. Die 10 Zeugen der Verteidigung belegten seine Aussagen mit weiteren Beispielen aus ihren Erfahrungen und Recherchen. Nach der Vereidigung hörten die Anwesenden geradezu atemlos zu, was die Abgeordnete aus Marseille, der Gewerkschafter aus Rennes, unsere Filmprotagonisten aus Bordeaux und Grenoble u.a. über Fälle struktureller Korruption und Bestechung seitens Veolias aber auch von Suez berichteten. Manchmal ging ein Raunen durch den Saal, ob der Ungeheuerlichkeiten der aufgeführten Beispiele, der Millionen an Bestechungsgeldern. Der Gegenanwalt stellte kaum mehr Fragen an die Zeugen. Allen war klar: Eigentlich müssten die privaten Konzerne vor Gericht stehen.
Nur an die Pariser Vizebürgermeisterin ging die Frage, warum sie an dem Film "Water Makes Money" teilgenommen habe: Das Thema der Wasserversorgung sei in Frankreich nie öffentlich diskutiert worden. Der Film hätte genau das provoziert und erreicht. Anschließend mündete das Plädoyer der jungen Staatsanwältin dann zu unserer aller Überraschung darin, dass sie keinen berechtigten Anlass mehr für eine Klage seitens Veolias sehen würde!
Erst am 28.März ergeht das Urteil.Natürlich wissen wir nicht, wie es ausgeht, obwohl die Richterin doch sichtlich beeindruckt war. Ein vollständiger Sieg für uns ist jetzt möglich, aber auch zu fürchten: Veolia wird dann wohl, allein um das Gesicht vor den Aktionären zu wahren, in Revision gehen. Es gab zahllose Solidaritätsveranstaltungen, Berichte in der Taz , der Süddeutschen, der FAZ, sogar in den Kulturnachrichten des Deutschlandfunks.
In Frankreich war es ähnlich. Wir möchten allen von Herzen danken für den Beitrag, die benötigte Öffentlichkeit für den Prozess herzustellen. Veolia mag es ja lieber, in exklusiven Restaurants diskret den Scheck rüber zu schieben. Danke auch für die enorme Spendenbereitschaft. Innerhalb einer Woche kamen knapp 4.000€ für die Prozesskosten zusammen. Die andere Hälfte der Kosten wird in Frankreich zusammengetragen. Deshalb bitte jetzt keine Spenden mehr! Wir könnten ja gewinnen!
Ihr Water-Makes-Money-Team Leslie Franke , Herdolor Lorenz und Lissi Dobbler
Eine Million Unterschriften – Wasser ist ein Menschenrecht!
Am 10. Februar erreichte die erste europäische Bürgerinitiative «Wasser ist ein Menschenrecht» eine Million Unterschriften. Noch nie wurden für eine Initiative auf EU-Ebene so viele Unterschriften gesammelt. (Pressemitteilung)
19. Februar 2013
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