Neugierig, aufmerksam und wissbegierig kommen Kinder auf diese Welt. Ganz ohne Prüfungsdruck lernen sie krabbeln, laufen, sprechen und vieles mehr! Schon im zarten Alter üben sie unermüdlich und wollen selbstbestimmt und selbständig sein. Wie viel davon bleibt nach der Schulzeit übrig?

«Auf die Welt kommen wir verbunden und in Vertrauen, später erschaffen wir die ‹Realität› des Getrenntseins», darüber schreibt Daniel Hess in seinem Buch «Glücksschule». Er will nicht Pädagogen und Eltern kritisieren, sondern die Struktur der Schule oder gar der Gesellschaft, die ein freudvolles, intensives Lernen in vielen Fällen verunmögliche. So ist die «Glücksschule» auch weniger ein einzelner konkreter Ort, als der Name einer grundlegenden Bewegung für das ganze Schulsystem.


Daniel Hess beschreibt in seinem Buch Macht und Manipulation im Lernprozess, Schutzpanzer und Schulangst, und schafft gleichzeitig das Bild eines Unterrichts ohne Bewertung und Zwang –  einer Glücksschule, in der die Kinder im «Flow» sind, völlig versunken in eine Tätigkeit. Diesen Zustand assoziieren die meisten sofort mit «Spielen». Könnte das Erlernen der Kulturtechniken Schreiben, Lesen und Rechnen nicht auch Spiel sein? Davon ist Daniel Hess aus Luzern (selber Erwachsenenbildner, Prüfungsexperte und Berufsschullehrer) überzeugt. Kinder wollen lernen und dafür brauchen sie Freiheit, Vertrauen und liebevolle Beziehungen.


Das Buch erfindet nichts Neues, sondern trägt umfassendes Wissen aus Psychologie, Spiritualität und Pädagogik zusammen. Es geht darum, wie wir unsere Kinder lernen lassen wollen. Und bei der  Lektüre lernt auch der Erwachsene noch so einiges: Statt eines Vorworts, stimmen «Vorfragen» den Leser auf das Buch ein: „Was motiviert dich hauptsächlich zu deinen Handlungen im Leben? Lebst du voll und ganz oder wartest du vielleicht noch auf etwas?“. Wer bei der Lektüre des Buches selbst in den Flow kommt, wird mit weiteren Fragen durch das ganze Buch zur Selbstreflexion eingeladen.


Der Autor studierte im Anschluss an die Erwachsenenmatura Psychologie in Basel. Seit vielen Jahren erforscht er intensiv die grundlegenden Fragen zum Thema Glück und Schule. Er ist engagierter Vater einer Patchworkfamilie mit vier Kindern und mit Kursen, Vorträgen und Vernetzungsarbeit nähert er sich seinem Traum: Die Glücksschule soll nicht zwischen zwei Buchdeckeln bleiben, sondern sich zu einer Bewegung entwickeln und schliesslich überall gelebt werden können.


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Daniel Hess: Glücksschule – Glücklich leben und freudvoll lernen. Novum Verlag, 2014. S. 383, Fr. 28.50 / € 19.90.


Buchpräsentationen:
Emmen: Schul- und Gemeindebibliothek, Dienstag 21. April

Bern: ONO, Dienstag 28. April

Basel: Unternehmen Mitte, Freitag 12. Juni

Zürich: Volkshaus (gelber Saal), Mittwoch 1. Juli


Mehr Informationen:
Zum Projekt: www.gluecksschule.ch
Zum Autor: www.danielhess.ch