Subventionen für Grundbesitz – wer hat, dem wird gegeben

Die Initiative für Transparenz bei EU-Agrarsubventionen hat die Liste der Subventionsempfänger des Landes Brandenburg für das Jahr 2005 veröffentlicht. Aus ihr geht hervor, dass die 100 grössten Zahlungsempfänger – das sind 1,5 Prozent der Betriebe – 92 Mio. Euro oder 25 Prozent der gesamten Direktzahlungen erhielten. Auf der anderen Seite erhielten 5360 Betriebe (85 Prozent aller Betriebe) knapp 80 Mio. Euro. Ulrich Jasper von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft kritisiert, dass sich die Zahlungen allein nach der Fläche bemessen: «Wieviele Menschen in den Betrieben Arbeit und Einkommen finden, spielt für die Höhe der Zahlungen keine Rolle. … So wird Landbesitz subventioniert statt Arbeit und Wertschöpfung.»

Martin Hofstetter von Greenpeace Deutschland bemängelt, dass immer noch im Verborgenen bleibe, wie ökologisch die Betriebe wirtschaften. «In der Liste wird noch nicht einmal deutlich, ob ein Betrieb nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus wirtschaftet. Auch die Haltungsbedingungen für die Tiere, etwa ob die Kühe auf die Weide kommen oder ganzjährig im Stall bleiben müssen, werden nicht berücksichtigt. Für die Steuerzahler sind das aber wichtige Parameter, denn sie wollen, dass mit den Geldern eine umweltverträgliche und tiergerechte Landwirtschaft gestärkt wird», so Hofstetter. Auch Hofstetter zieht eine Verbindung zu den betrieblichen Arbeitskräften: «Viele Studien haben ergeben, dass umwelt- und tiergerechte Wirtschaftsweisen mehr Arbeitsplätze schaffen. Von daher wäre es auch aus ökologischen Gründen sinnvoll, die Beschäftigungsleistung der Betriebe bei den Zahlungen mit zu berücksichtigen.»

Die EU-Kommission schlägt vor, die Subventionen für Grossbetriebe gestaffelt zu kürzen, was von der deutschen Bundesregierung bis jetzt blockiert wurde.

Die Empfänger von Agrargeldern in Brandenburg und NRW im Internet:
www.wer-profitiert.de


Quelle: Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft AbL
www.abl-ev.de
20. November 2007
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