Die bequeme Solar- und Windlüge
Solarpanels und Windturbinen sind weder energieeffizient noch nachhaltig. Das Buch «Schöner grüner Schein» schlägt dagegen vor: Aufforstung und Abkehr vom industriellen Lebensstil.
Es liest sich spannend wie ein Krimi und ist schwer verdaulich wie Siliziumerz. Siliziumerz ist der Hauptbestandteil der Solarpanels. Das hochgiftige Siliziumtetrachlorid, das bei der Veredelung des Metalls als Aballprodukt anfällt, vernichtet Fauna und Flora von ganzen Landstrichen in China.
«Schöner grüner Schein» deckt die Lebenslüge der «Hellgrünen» auf, wie die Autoren Derrick Jensen, Lierre Keith und Max Wilbert die Propagandisten der Energiewende nennen: Windturbinen und Solaranlagen liefern nicht nur keine saubere Energie. Sie zerstören den Planeten weiter. Für die Solarmodule werden zum Beispiel 17 verschiedene Seltene Erden gebraucht. Das Abtrennen der Seltenen Erden von den übrigen Erzen erfordert den Einsatz von Ammoniak, Salzsäure und Sulfaten.
Um eine Tonne Seltene Erden zu gewinnen, generiert man 2000 Tonnen hochgiftiger Abfälle. Solarenergie und Windturbinen führen zum Tod von Tausenden vom Aussterben bedrohter Tiere. Und nicht nur das: Sie können die fossilen Brennstoffe nicht ersetzen. Ihre Umweltbilanz ist noch schlimmer als von Gas und Erdöl.
Das Buch, das ursprünglich 2021 auf Amerikanisch erschien, ist auch eine dicke Kritik am Kapitalismus. Den freien Markt gäbe es nicht. Die Staaten subventionieren jene Produkte, die sie für wünschbar hielten. Von Erdöl bis zur Windturbine. Oder der Kriegsindustrie.
Schmerzhaft räumt «Schöner grüner Schein» mit den allerletzten Illusionen der «Grünen Wende auf». Die Autoren bestreiten den Klimawandel nicht. Aber er ist auch nicht ihr Hauptaugenmerk. Im Blick haben sie die riesigen Umweltzerstörungen, die das System Planeten zum Kippen bringen.
Der irre Glauben an das Heil der erneuerbaren Energiequellen führt dazu, dass die einzigen natürlichen Kohlendioxidvernichter, die Wälder, abgeholzt werden. In Deutschland würden die Hälfte der gefällten Bäume als Pellet verbrannt. Höchst tragisch ist dabei, dass bei der Erzeugung von Strom durch die Holzpellets 15 bis 20 Prozent mehr CO2 entsteht als bei der Verbrennung von Kohle.
Der hellgrüne Glaube ist ein kapitalismusgetriebenes Narrativ, geschaffen für die entsprechenden Industrien, um an die Subventionstöpfe der Regierungen zu gelangen.
Recyling? Auch das ein halbseidenes Deckmäntelchen. Beim Recycling von Aluminium zum Beispiel fallen giftige Produkte wie Acetylen und Ammoniak an. Zudem muss das aluminiumhaltige Gut auf 730 Grad erhitzt werden. Auch dies kann nicht nachhaltig geschehen.
In den 70er Jahren wurde der Spruch kreiert «Reduce, Reuse, Recycle». Was bedeutet, dass man zum Beispiel weniger Glasflaschen brauchen soll, sie wiedeverwenden oder recyclen soll. Ältere erinnern sich vielleicht noch an die Toni-Yoghurt-Werbung «Das im Glas» in den 80-er Jahren. Damals sammelte man seine Yoghurt-Gläser und brachte sie zurück zum Hersteller. Das wäre ökologischer. Wieso setzt man heute auf Recycling, obwohl dies nur mit sehr viel Energieaufwand und mit einem hohen Verlust an Rohmaterial einhergeht? Nun, weil zahlreiche Industrien davon profitieren. Und weil es dafür Subventionen gibt.
«Schöner grüner Schein» reisst uns alle aus den Träumen, dass wir «die Meere retten und trotzdem einen industriellen Lebensstil beibehalten können». Das können wir nicht, ist das Fazit.
Die Lösung, die «Schöner grüner Schein» vorschlägt, ist erschütternd wie ein Bergsturz.
Wir müssen zurück zum nachhaltigen Lebensstil unserer Vorfahren. Das Buch bringt immer wieder Beispiele von echter nachhaltiger Lebensweise wie jener der amerikanischen indigenen Völker. Nachhaltig heisst, 3800 Jahre ein Gebiet besiedelt haben, ohne dabei die Natur zugrunde zu richten.
So sieht denn auch der vorgeschlagene Lösungsweg aus: Jeder Schritt, der die Erde wiederherstellt, jeder Quadratmeter Permakultur – Landwirtschaft ohne Kunstdünger und Pestizide – entlastet den Planeten. Anstatt noch weitere Bäume für noch mehr umweltschädigende Windturbinen zu fällen, müssen wir wieder aufforsten. Würden grossflächig Wälder wiederhergestellt, könnten sie die C02-Emissionen tatsächlich aufhalten.
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