Lieben Sie scheidungskompatibel
Teilen Sie die ökonomische Verantwortung für Ihre Familie mit Ihrer Frau
Jede zweite Ehe in der Schweiz wird geschieden. Und normalerweise kommen Sie als Mann an die Kasse: Sie bezahlen Unterhalt für Ihre Kinder und es ist weitgehend vom Goodwill Ihrer Ex-Frau abhängig, ob und wie oft Sie Ihre Kinder sehen. Normalerweise geht Ihr Einfamilienhaus flöten, wenn Sie eines hatten, vielleicht bleibt Ihre Ex-Frau mit den Kindern dort und Ihnen bleibt die kleine Wohnung, in der Sie ein Kinderzimmer bereithalten, das öfter leer ist, als Ihnen lieb ist.
Alles ist Gefühl, alles ist Konsum. Wegschmeissen, was nicht mehr taugt, Platz für Neues. Ja, wieso auch nicht? Eben mal eine Beziehung entsorgen? Also bitte! Nur nicht moralisch werden. Den Schaden haben die anderen: Die Zappelkinder in der Schule, die Kosten der Sozialhilfe und der Fremdbetreuung von Kindern, die Alten, die keinen Familienanschluss mehr haben, nur noch Trümmer hinter sich. Männer, die mit einer riesigen Wut im Bauch herumlaufen. Wer genau hinschaut, sieht, dass Mütter, Väter und Kinder nach einer Scheidung nicht wesentlich weniger leiden. Manchen mag es glücken, ihr Leben wieder auf die Reihe zu kriegen, vielen aber gelingt das nicht wirklich.
Darum: Leben Sie scheidungskompatibel. Daraus folgt, dass Sie ab heute so viel Kontakt mit Ihren Kindern pflegen sollten, wie Ihnen lieb ist. Der Scheidungsrichter schenkt Ihnen keine Minute mit Ihren Kindern, die Sie nicht vorhin schon gelebt haben. Bauen Sie vom ersten Tag eine eigene Beziehung zu ihren Kindern auf. Reduzieren Sie Ihr Arbeitspensum, am besten auf 60% oder noch tiefer. Teilen Sie die ökonomische Verantwortung für Ihre Familie mit Ihrer Frau. Und zwar richtig: Sie soll rein in die Arbeitswelt. Haben Sie Angst davor, dass Sie dann Ihr Einfamilienhaus und die Ferien nicht mehr bezahlen können? Dann halten Sie sich vor Augen, was Sie sich nach einer Scheidung noch leisten können: Es ist garantiert weniger.
Die Revision des Eherechts möchte in zwei Punkten Verbesserungen schaffen: Das Sorgerecht soll neu im Regelfall geteilt werden und die Verweigerung des Besuchsrechts durch die Mutter soll eben so behördlich geahndet werden können, wie die Zahlungsverweigerung durch den Mann. Die Reform ist ein erster Schritt.
Der Mann auf dem Titelbild ist glücklich verheiratet. Wir hoffen, dass er es bleibt. Die Chance ist 50%. Niemand wird ernsthaft fordern wollen, dass Scheidungen erschwert werden sollen. Sorgen wir dafür, dass sie unter fairen Rahmenbedingungen ablaufen. Die Beziehung zwischen Eltern und Kindern sind keine Verhandlungssache. Derjenige Elternteil, der die Kinder zur Hauptsache betreut, muss dafür besorgt sein, dass der Kontakt zum anderen Elternteil weiter bestehen kann. Als ein Recht des Kindes.
Ivo Knill ist Chefredaktor der Männerzeitung. Der Text ist das Editorial der aktuellen Ausgabe zum Thema «Sie ist weg – in der Scheidungsfalle, Trennung und Vaterschaft, Gefühl und Gesetz».
Inhalt:
In der Trennungsfalle: Verarscht, ausgenutzt, weggeworfen
Martin Bachmann, mannebüro
Beat: «Oft war ich ganz unten»
Beat Müller im Gespräch mit Ivo Knill
Reto: Eine Prozessdauer von 5 Jahren
Erfahrungsbericht
Markus: «Die nächste Beziehung wird besser!»
Erfahrungsbericht
Gefühl und Gesetz: «Es braucht ein Grundvertrauen»
Josef Mock im Gespräch mit Benjamin Spycher
Trennung und Elternschaft: Eltern sind immer zwei
Oliver Hunziker, Präsident GeCoBi
Mediation: Krise und Chance
Cornel Rimle
Gesprächsgruppe für Männer: «Das gab mir Mut»
Beatrice Pfister
Die Einzelnummer ist für Fr. 12.- erhältlich. Das Abo mit vier Ausgaben kostet Fr. 45.- und ist unter [email protected] erhältlich. Die Nummer steht ab dem 1. Dezember als Download zur Verfügung unter www.maennerzeitung.ch
Alles ist Gefühl, alles ist Konsum. Wegschmeissen, was nicht mehr taugt, Platz für Neues. Ja, wieso auch nicht? Eben mal eine Beziehung entsorgen? Also bitte! Nur nicht moralisch werden. Den Schaden haben die anderen: Die Zappelkinder in der Schule, die Kosten der Sozialhilfe und der Fremdbetreuung von Kindern, die Alten, die keinen Familienanschluss mehr haben, nur noch Trümmer hinter sich. Männer, die mit einer riesigen Wut im Bauch herumlaufen. Wer genau hinschaut, sieht, dass Mütter, Väter und Kinder nach einer Scheidung nicht wesentlich weniger leiden. Manchen mag es glücken, ihr Leben wieder auf die Reihe zu kriegen, vielen aber gelingt das nicht wirklich.
Darum: Leben Sie scheidungskompatibel. Daraus folgt, dass Sie ab heute so viel Kontakt mit Ihren Kindern pflegen sollten, wie Ihnen lieb ist. Der Scheidungsrichter schenkt Ihnen keine Minute mit Ihren Kindern, die Sie nicht vorhin schon gelebt haben. Bauen Sie vom ersten Tag eine eigene Beziehung zu ihren Kindern auf. Reduzieren Sie Ihr Arbeitspensum, am besten auf 60% oder noch tiefer. Teilen Sie die ökonomische Verantwortung für Ihre Familie mit Ihrer Frau. Und zwar richtig: Sie soll rein in die Arbeitswelt. Haben Sie Angst davor, dass Sie dann Ihr Einfamilienhaus und die Ferien nicht mehr bezahlen können? Dann halten Sie sich vor Augen, was Sie sich nach einer Scheidung noch leisten können: Es ist garantiert weniger.
Die Revision des Eherechts möchte in zwei Punkten Verbesserungen schaffen: Das Sorgerecht soll neu im Regelfall geteilt werden und die Verweigerung des Besuchsrechts durch die Mutter soll eben so behördlich geahndet werden können, wie die Zahlungsverweigerung durch den Mann. Die Reform ist ein erster Schritt.
Der Mann auf dem Titelbild ist glücklich verheiratet. Wir hoffen, dass er es bleibt. Die Chance ist 50%. Niemand wird ernsthaft fordern wollen, dass Scheidungen erschwert werden sollen. Sorgen wir dafür, dass sie unter fairen Rahmenbedingungen ablaufen. Die Beziehung zwischen Eltern und Kindern sind keine Verhandlungssache. Derjenige Elternteil, der die Kinder zur Hauptsache betreut, muss dafür besorgt sein, dass der Kontakt zum anderen Elternteil weiter bestehen kann. Als ein Recht des Kindes.
Ivo Knill ist Chefredaktor der Männerzeitung. Der Text ist das Editorial der aktuellen Ausgabe zum Thema «Sie ist weg – in der Scheidungsfalle, Trennung und Vaterschaft, Gefühl und Gesetz».
Inhalt:
In der Trennungsfalle: Verarscht, ausgenutzt, weggeworfen
Martin Bachmann, mannebüro
Beat: «Oft war ich ganz unten»
Beat Müller im Gespräch mit Ivo Knill
Reto: Eine Prozessdauer von 5 Jahren
Erfahrungsbericht
Markus: «Die nächste Beziehung wird besser!»
Erfahrungsbericht
Gefühl und Gesetz: «Es braucht ein Grundvertrauen»
Josef Mock im Gespräch mit Benjamin Spycher
Trennung und Elternschaft: Eltern sind immer zwei
Oliver Hunziker, Präsident GeCoBi
Mediation: Krise und Chance
Cornel Rimle
Gesprächsgruppe für Männer: «Das gab mir Mut»
Beatrice Pfister
Die Einzelnummer ist für Fr. 12.- erhältlich. Das Abo mit vier Ausgaben kostet Fr. 45.- und ist unter [email protected] erhältlich. Die Nummer steht ab dem 1. Dezember als Download zur Verfügung unter www.maennerzeitung.ch
05. September 2009
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