Krim-Brücke: Es waren mehrere gezielte Sprengungen

Die Krimbrücke über die Meerenge von Kertsch wurde höchstwahrscheinlich durch mehrere Explosionen zerstört. Der mit Sprengstoff beladene Sattelschlepper allein kann die Schäden nicht erklären. Zu diesem Schluss kommt der ehemalige Schweizer Berufsoffizier Matthias Hagmann.

In seinem jüngsten Wochenbericht geht der ehemalige Schweizer Berufsoffizier Matthias Hagmann auf Ungereimtheiten bei der Aufklärung der Sabotage der Kertsch-Brücke ein. Er hat den Vorfall mit einem Bauingenieur und einem Sprengmeister analysiert und kommt zum Schluss: Es waren zwei Ereignisse – die Explosion eines mit Sprengstoff beladenen Sattelschleppers und die gleichzeitige, gezielte Sprengung der Strassenbrücke.

In seinem Wochenbericht vom 11. Oktober schreibt er:

Brücke von Kertsch. Wir sind die ersten schweizweit, die die Sprengung, den technischen Ablauf und eine Ursache beschreiben. Bis anhin hat niemand in den Medien div. Ungereimtheiten festgestellt. Es wird etwas Lärm und Betroffenheit verbreitet, aber wirklich befasst hat sich niemand damit. Der Ablauf anhand der Schadenbilder war wahrscheinlich wie folgt:

Zuerst ist ein Sattelschlepper auf der Strassenbrücke explodiert, Fahrer und Insassen eines in diesem Moment überholenden PW’s kommen ums Leben. Zeitpunkt: Samstag 0607 Uhr. Die Wucht der Detonation spricht für mehrere Tonnen Sprengstoff.

Zündung: aufgrund Drohnenführung, da die Explosion genau im Moment der Zugsüberfahrt erfolgte. 7 Zisternenwagen geraten in Brand. Die Farbe der Rauchsäule spricht (mehrheitlich) für Diesel. Grund: Abbrand, keine Explosion.

Grosse Hitze entstand, wahrscheinlich über 1000 Grad. Das ist ca. die Grenze, wo sich Beton schlagartig ausdehnt oder gar explodiert. Es ist anzunehmen, dass die Gleisanlage aufgrund der Schienen-Ausdehnung über mehrere Kilometer Totalschaden erlitten hat.

Der Lokführer hat offenbar bemerkt, dass das Bremssystem (Druckluft) unterbrochen wurde und hat eine Schnellbremsung eingeleitet. Dafür spricht, dass der Zug (ca. 80km/h) nach ca. 800m zum Stehen kam. Das ist die übliche Distanz bei derartigen Gewichten. Geplant oder per Zufall an der Stelle, wo die Strassenbrücke «zusammenfiel».

Aber: der «Fall» der Strassenbrücke hat keinen Bezug zur Explosion des LKW oder des Zug-Brandes!
Zeitgleich erfolgte die Sprengung der Strassenbrücke: ebenfalls noch bei Dunkelheit und unter Ausnutzung des «Überraschungsmomentes» bzw. zur Ablenkung. 2 Brückenfelder (in der Nähe der Dehnungsfuge) sind total zerstört, 2 teilweise.

Die Pfeiler sind massiv beschädigt, ebenso der Untergurt. Das im Bild sichtbare Brückenfeld im Wasser, ist aus dem Auflager gehoben und liegt verdreht im Wasser. Ein klassischer Sprengschnitt.
Da es sich um vorfabrizierte Träger handelt, ist auf jedem Pfeiler auch eine Bewegungsfuge. Exakt da sind alle Brückenfelder getrennt bzw. gesprengt worden.

Das sind ultimative Beweise für eine Sprengung! Fazit: Das Schadenbild des Zisternen-Brandes ist unabhängig vom Schadenbild der Strassenbrücke. Einfacher: es handelt sich um zwei Ereignisse. Die Strassenbrücke ist mit 4-5 Sprengschnitten «als separate» Aktion gesprengt worden.

Eine Meisterleistung in jeder Hinsicht: organisatorisch, technisch, sprengtechnisch, taktisch, fachmännisch, absolute Profis! Diese Top-Spezialisten sollten an der Sprengschule Dresden als ausserordentliche Professoren engagiert werden… Damit habe ich lediglich die technische Seite dargelegt.
Quelle: eigene Erfahrungen, Nachforschungen und eine Beurteilung durch einen Baumeister, Bau-Ing. und Sprengmeister.


Matthias Hagmann ist ein ehemaliger Berufsoffizier der Schweizer Armee und passionierter Imker. Seit Beginn der Corona-Krise veröffentlicht er mit seinem «Büro Ha5040» einen wöchentlichen Bericht, in dem er Ungereimtheiten aus Politik und Wirtschaft analysiert. Der Wochenbericht kann kostenlos per eMail abonniert werden: tis.hagmann(at)bluemail.ch

Download der aktuellen Ausgabe.

14. Oktober 2022
von:

Kommentare

Der Zug bremst von alleine

von juerg.wyss
Es hat zwar keinen Einfluss auf die Sprengungen. Aber der Zug wurde nicht durch den Lokführer angehalten, der Bremskreis wurde unterbrochen bei der Explosion des Zuges respektive des Waggons der explodiert ist. Sobald ein Kreislauf unterbrochen wird, werden alle Bremsen des Zuges gezogen. Also war es garantiert kein Zufall, dass der Zug genau da hielt, wo die Brücke einstürzte. Mich würde noch intressieren, wo der Sattelschlepper stand???

Meisterleistung?

von maksimowitsch@…
Ja, eindrücklich, was westliche Geheimdienste alles können. Wiederum: Terrorismus und Sabotage sind die Methoden der Verlierer. Und ganz so wie geplant scheint die Sache auch nicht aBgelaufen zu sein, sonst wäre die Krim-Brücke nicht nach 24 Stunden schon wieder geöffnet gewesen (eine Meisterleistung Russlands, von der hier keiner spricht).

Meisterleistung?

von maksimowitsch@…
Ja, eindrücklich, was westliche Geheimdienste alles können. Wiederum: Terrorismus und Sabotage sind die Methoden der Verlierer. Und ganz so wie geplant scheint die Sache auch nicht angelaufen zu sein, sonst wäre die Krim-Brücke nicht nach 24 Stunden schon wieder geöffnet gewesen (eine Meisterleistung Russlands, von der hier keiner spricht).