Obamas Unterstaatsekretärin für Abrüstung befürwortet eine «stille Nukleardiplomatie»

Ihr Vorschlag schaffte es durch die Zensur der Washington Post
Veröffentlicht: 25. Oct 2022 - Zuletzt Aktualisiert: 25. Oct 2022

In der ideellen Wüste der US-Regierung ist eine Rose erblüht. Ich meine damit Rose Gottemoeller, 69, die während der zweiten Amtszeit von ObamaUnterstaatssekretärin für Rüstungskontrolle war und viel mehr über die reale Welt weiss als die Leute in Bidens Hinterzimmer.
Gottemoeller könnte die Frau der Stunde sein. In einem Beitrag für die Financial Times vor zwei Wochen verwies Gottemoeller auf die «stille Übereinkunft», die vor genau 60 Jahren die Kubakrise beendete. Was die Ukraine betrifft, verwirft sie militärische Optionen:
«Womit wir bei der Diplomatie wären. Gibt es eine Chance, dass Verhandlungen Putins Kalkül ändern könnten? Die kubanische Raketenkrise endete mit einer stillen Übereinkunft ... etwas stille Nukleardiplomatie könnte zu Ergebnissen führen.
Vor zwei Jahren bot Putin an, Russlands neue bodengestützte nukleare Mittelstreckenraketen unter überprüfbaren Bedingungen aus Europa abzuziehen und damit ein Moratorium für solche Raketen in Europa zu untermauern. Als Putin und Xi Jinping vor der Invasion im Februar in Peking zusammentrafen, sprachen sie über die Ausweitung eines solchen Moratoriums auf Asien.
Vielleicht ist es an der Zeit, diskrete Gespräche – wenn auch nur auf technischer Ebene – aufzunehmen, um zu erkunden, was die beiden Männer im Sinn hatten. Das würde zwar die schreckliche Krise in der Ukraine nicht lösen, aber es könnte die nukleare Temperatur senken.»

Gottemoellers sehr vernünftiger Vorschlag hat den Weg durch die Zensur der Washington Post gefunden. Der gesunde Menschenverstand in der Washington Post in dieser Frage ist so etwas wie ein Durchbruch.