USA fordern die Ukraine privat auf, sich für Verhandlungen mit Putin zu öffnen

Es geht dabei aber offenbar weniger um echte Friedensverhandlungen als vielmehr um die Beruhigung der westlichen Partner, die der Unterstützung der Ukraine kritisch gegenüberstehen.
Veröffentlicht: 7. Nov 2022 - Zuletzt Aktualisiert: 7. Nov 2022

Das Weisse Haus drängt die ukrainische Regierung, sich für Verhandlungen mit Russland zu öffnen. Dies berichtete die Washington Post am Samstag. Schon früher hatte der ukrainische Präsident Selenski allerdings gesagt, niemals in Verhandlungen mit Moskau einzutreten, solange Wladimir Putin an der Macht ist.

Die US-Regierung scheint zu versuchen, den Vorstoss nicht als Kompromiss zu werten, sondern als einen kalkulierten Versuch, der Ukraine in den Augen ihrer internationalen Unterstützer eine moralische Überlegenheit zu verschaffen

Dies ist nötig, damit die Regierung in Kiew nach wie vor von Ländern unterstützt wird, deren Wählerschaft nicht bereit ist, einen Krieg über viele Jahre hinweg anzuheizen.
Man kann dies auch als Eingeständnis der Regierung Biden werten, dass die steigenden Lebenshaltungskosten bei den Wählern grössere Priorität hat als die Frage, ob die Ukraine «gewinnt».

Der Bericht der Washington Post deutet darauf hin, dass sich das Weisse Haus der zunehmenden Kriegsmüdigkeit voll bewusst ist. Es gibt auch lautstarke Einwände der Republikaner, die Ukraine nicht mehr mit einem Blanko-Scheck zu unterstützen:
«Die Ukraine-Müdigkeit ist für einige unserer Partner ein echtes Thema», sagte ein US-Beamter, der wie andere für diesen Bericht befragte Personen unter der Bedingung der Anonymität sprach.