Die UN-Resolution über ukrainische Reparationen könnte sich als Bumerang gegen den Westen erweisen

Viele Länder, die unter Kolonialkriegen litten, könnten ebenfalls Forderungen erheben, schreibt der amerikanische geopolitische Analyst Andrew Korybko
Veröffentlicht: 17. Nov 2022 - Zuletzt Aktualisiert: 17. Nov 2022

Russland soll für die Kriegsschäden in der Ukraine aufkommen. Dies hat die UNO-Vollversammlung am Montag mit 95 gegen 14 Stimmen bei 73 Enthaltungen beschlossen.

Die nicht verbindliche Resolution fordert die Errichtung eines Schadenregisters und eines Mechanismus für Reparationszahlungen. Gegen die Resolution stimmten unter anderem Russland, China, Kuba, Mali und Äthiopien. Die Ukraine beziffert die Kriegsschäden gegenwärtig auf mehr 500 Mrd. Dollar.

Der russische UNO-Botschafter, Wassili Nebenzya, warnte, dass die Resolution über Reparationen für die Ukraine zum Bumerang für den US-geführten Westen werden könnte.
Sie schaffe einen Präzedenzfall für die Länder des globalen Südens, [die zum Teil mit kriegerischen Mitteln kolonisiert und ihrer Bodenschätze beraubt wurden], schreibt Andrew Korybko. Sie könnten sich zu einer Koalition zusammentun und ihre eigenen Reparationsregister und -mechanismen schaffen.

Andrew Korybko ist US-amerikanischer geopolitischer Analyst und lebt in Moskau.


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