Verbraucherschützer kritisieren geplantes Bargeld-Limit

Bundesinnenministerin Faeser will mit einem Barzahlungs-Limit kriminelle Geschäfte erschweren — die Organisierte Kriminalität lacht sich schlapp
Veröffentlicht: 18. Nov 2022 - Zuletzt Aktualisiert: 18. Nov 2022

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) hat den Vorstoß von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) für eine allgemeine Bargeld-Obergrenze kritisiert. Das berichtet das Handelsblatt. Der Staat müsse wirksame Maßnahmen gegen Geldwäsche betreiben, sagte demnach die Leiterin des Teams Finanzmarkt beim VZBV, Dorothea Mohn, dem Handelsblatt. «Es ist aber nicht gut, Bargeldnutzer unter Generalverdacht zu stellen und in ihrem Handeln zu beschränken», so Mohn.

Faeser hatte sich mit Blick auf die Bekämpfung der organisierten Kriminalität für die Einführung einer allgemeinen Bargeldobergrenze von 10.000 Euro ausgesprochen. Das Bargeld-Limit ist eine von mehreren Massnahmen der neuen Strategie des Innenministeriums zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität (OK), schreibt das Handelsblatt.

Unsere Einschätzung: Das faktische Bargeldverbot ab 10'000 EUR kann sich nicht gegen die Organisierte Kriminalität richten. Denn die OK wäscht Gelder über Tarnfirmen, Grundstücke oder Immobilien, Kryptowährungen — und mit Hilfe des ohnehin bargeldlosen Hawala-Finanzsystems, bei dem sich Millionen Euro mühelos aus dem Land schaffen lassen.

 

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