Lassalle-Haus: zu Fuss nach Jerusalem
Spiritualität ist ein dünner Lack, der sich durch Esoterik leicht auflöst. Das Lassalle-Haus, «Zentrum für Spiritualität, Dialog und Verantwortung, in Bad Schönbrunn bei Zug ist darauf bedacht, Spiritualität nicht losgelöst von gesellschaftlichen Wirklichkeiten zu vermitteln. Bereits sein Namensgeber Hugo Enomiya Lassalle (1898-1990), ursprünglich hugenottischer Jesuit, setzte sich für den Weltfrieden ein, nachdem er 1945 die Atombombe in Hiroshima überlebt hatte. Als Zen-Lehrer vermittelte er zwischen buddhistischen und christlichen Kulturen.
Noch heute lehren Jesuiten buddhistische Weisheiten im Lasselle-Haus. Neben Exerzitien, also geistlichen Übungen, hat ein Kurs für «wohltuende Ordnung» ebenso Platz wie eine internationale Konferenz zu Wirtschaftsethik.
Das Lassalle-Haus bietet nicht nur geistige Reisen an, sondern auch körperliche. Im Juni 2011 wird eine kleine Pilgergruppe in Bad Schönbrunn zu Fuss aufbrechen – ihr Ziel: Jerusalem. Bis Weihnachten soll die Heilige Stadt der Juden, Christen und Muslime erreicht werden. Die Reise wird vorher gemeinsam vorbereitet. Wer sich nicht sieben Monate Zeit nehmen möchte, kann auch auf Teiletappen mitpilgern.
Eine andere Reise führt nächsten April während zwei Wochen durch den Iran. «Über iranische Machtpolitik berichten westliche Medien oft, die Komplexität von Land und Bevölkerung können sie aber unmöglich vermitteln», steht in der Kursbeschreibung. Lukas Niederberger, ein Zeitpunkt-Autor, führt die Reisenden in die iranischen Kulturen ein, zusammen mit zwei Leitern aus Teheran.
Weitere Informationen: www.lassalle-haus.org
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