Pipelinesprengung kommenden Mittwoch vor UN-Sicherheitsrat

Russland beantragt UN-Sondersitzung nach Investigativbericht über Nord-Stream-Anschlag, schreibt Jörg Kronauer
Veröffentlicht: 17. Feb 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 17. Feb 2023

Russland hat für den kommenden Mittwoch eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats zu dem Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines beantragt. Anlass sind die jüngsten Recherchen des US-Journalisten Seymour Hersh, der die Tat den Vereinigten Staaten mit Unterstützung Norwegens zuschreibt und das Anbringen der Bomben konkret auf eine Phase des «Baltops»-Marinemanövers vom Juni 2022 datiert, in der neue Methoden der Kriegführung mit Seeminen erprobt wurden. Aussenminister Sergej Lawrow kündigte zudem an, Moskau wolle auf der Sicherheitsratssitzung eine internationale Untersuchung des Anschlags fordern. Zu Äusserungen von Stéphane Dujarric, Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, die UNO habe dazu keine Kompetenz, erklärte Lawrow, Guterres persönlich habe etwa im Sommer 2019 UN-Nachforschungen zu Kriegshandlungen in der nordsyrischen Provinz Idlib auf den Weg gebracht. Eine unabhängige Ermittlung zum Nord-Stream-Anschlag hatte bereits im Oktober China verlangt.