Chinesische Anleger meiden Schweizer Banken

Eine Folge der EU-Sanktionen?
Veröffentlicht: 12. Mar 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 12. Mar 2023

Nur wenige Tage nach Beginn des Ukraine-Krieges vor einem Jahr hat die Schweizer Regierung beschlossen, sich der Sanktionspolitik der EU gegen Russland anzuschliessen. Seither wurden in der Schweiz russische Vermögenswerte in einem Umfang von 7,5 Milliarden Franken blockiert.

Kritiker haben angesichts dieser Politik immer wieder vor den möglichen Folgen gewarnt, die vor allem Deutschland und die anderen europäischen Länder selbst hart treffen würden. Inzwischen werden die Folgen dieser Massnahmen aber auch in den Ländern sichtbar, die sich nicht unbedingt Hals über Kopf in den Sanktionskrieg mit Moskau gestürzt haben.

Am 28. Februar 2022, vier Tage nach Beginn der russischen Militärintervention, hat die Schweizer Regierung die Strafen der Europäischen Union gegen Russland übernommen und bis heute insgesamt 7,5 Milliarden Franken von russischen Staatsbürgern, die auf der Sanktionsliste stehen, blockiert.

Nun werden offenbar die Folgen dieser Entscheidung deutlich. Denn, wie die US-Zeitung «The Financial Times» kürzlich berichtete, sollen die Chinesen mittlerweile davor zurückschrecken, ihr Geld bei einer Schweizer Bank anzulegen. ∑Ich habe statistische Belege dafür, dass wörtlich hunderte Kunden, die Konten eröffnen wollten, es jetzt nicht tun», zitiert das Blatt einen für Asien zuständigen Banker.

Dem Bericht zufolge haben die Vertreter von sechs der zehn grössten Schweizer Banken angeführt, dass die Sanktionen für die Kunden eine Rolle spielten. «Sie fragten, ob ihr Geld bei uns sicher sei», erklärte ein weiterer Banker.

Zu betonen ist, dass Asien für die Schweiz einen wichtigen Markt darstellt und einen bedeutenden Anteil am Bankensektor des Landes einnimmt. Unter anderem sollen chinesische Anleger massgeblich zu dem Anteil von zehn Prozent des schweizerischen Bruttoinlandsprodukts, der aus dem Bankgeschäft resultiert, beitragen.