Mit Schlagstöcken gegen Gläubige in Al-Aksa-Moschee

Israel provoziert militärische Eskalation mit Hamas in Gaza und im Libanon, schreibt Karin Leukefeld
Veröffentlicht: 9. Apr 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 9. Apr 2023

Gewalttätige Angriffe der israelischen Polizei auf Gläubige in der Al-Aksa-Moschee im besetzten Ostjerusalem haben seit Mittwoch zu Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen und Libanon auf Israel geführt. Umgekehrt hat Israel wiederholt den Gazastreifen und auch den südlichen Libanon bombardiert.

Auslöser der militärischen Eskalation mit Israel war das gewalttätige Vorgehen israelischer Polizeikräfte in dem Gebetshaus auf dem sogenannten Tempelberg. In der Nacht zu Mittwoch hatten israelische Polizeikräfte die Al-Aksa-Moschee gestürmt, in der sich anlässlich des Fastenmonats Ramadan rund 400 Gläubige zum Gebet versammelt hatten. Die Polizisten setzten Tränengas und Blendgranaten ein, junge Männer wurden geschlagen, auf den Boden geworfen und schließlich abgeführt. Augenzeugen und im Halbdunkel aufgenommene Handyvideos bestätigen die brutale Gewaltanwendung gegen die Menschen in der Moschee.

Auf Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen reagierte die israelische Armee mit der Bombardierung des seit 2007 abgeriegelten Küstenstreifens, dessen rund zwei Millionen Einwohner solchen Angriffen schutzlos ausgeliefert sind. Nach Angaben aus dem Gazastreifen wurden das Kinderkrankenhaus Adura und Häuser im Wohnviertel Tuffa beschädigt.

»Man muss jeden Moment mit dem Einschlag von Raketen rechnen«, sagte der Journalist Issam Adwan dem katarischen Nachrichtensender Al-Dschasira. Die Menschen lebten in der ständigen Anspannung, «jederzeit und überall ihr Leben verlieren zu können». Das habe zwar auch mit dem Raketenbeschuss zu tun, mehr aber sei es «die Mentalität der neuen israelischen Regierung, die brutal gegen palästinensische Zivilisten vorgeht».