Trotz Widerstand: LNG-Terminal im Hafen Mukran (Rügen) soll gebaut werden

In der Debatte über den Bau eines Importterminals für Flüssigerdgas (LNG) vor der Ostseeinsel Rügen traf Habeck einem NDR-Bericht zufolge eine Entscheidung und wendet sich damit gegen jegliche Umwelt- und Klimabedenken.
Veröffentlicht: 10. May 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 10. May 2023

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis90/Die Grünen) habe den Landeswirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, Reinhard Meyer (SPD), in einem Schreiben informiert, dass die Standortwahl für das Terminal auf den Hafen von Mukran gefallen sei, berichtete am Dienstag der NDR.

Demnach soll die Umsetzung rasch erfolgen, die nötigen Genehmigungsanträge eingereicht und mit dem Bau einer nötigen Pipeline begonnen werden. Vor Rügen würden die LNG-Tanker dann angelandet, das LNG regasifiziert und durch die Leitung durch den Greifswalder Bodden zum 50 Kilometer entfernten Hafen von Lubmin (Ostsee-Küstenstadt Festland) geleitet werden, wo es ins Versorgungsnetz eingespeist werden kann.

Bereits im Januar hatte ein privatwirtschaftlich betriebenes LNG-Terminal im Hafen von Lubmin den Betrieb aufgenommen. Da der Greifswalder Bodden zu flach für grosse Tankschiffe ist, wird das importierte LNG aber auf einem vor Rügen ankernden Tanker gelagert, bevor es per Shuttle-Schiff nach Lubmin gebracht wird.

Umweltschützer, Lokalpolitiker auf Rügen sowie der Tourismussektor der Insel wehren sich gegen das Vorhaben. Sie befürchten Auswirkungen auf das Ökosystem und erhöhten Schiffsverkehr. Klimaschützer kritisieren die LNG-Pläne der Bundesregierung seit langem als überdimensioniert und nicht kompatibel mit dem Klimaschutzgesetz.