Studie der TU Darmstadt zeigt: Salat durch Mobilfunkstrahlung gestresst

Mobilfunkstrahlung löst sogenannten oxidativen Stress in den Pflanzenzellen aus und stört so das Wachstum, schreibt Diagnose:funk
Veröffentlicht: 23. May 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 23. May 2023

Forscher der Technischen Universität Darmstadt haben Salatpflanzen der Mobilfunkstrahlung ausgesetzt. Dabei bestrahlten sie zwei verschiedene Salatsorten so stark, wie dies in Stadtzentren üblich ist, also deutlich unter dem geltenden Grenzwert. Darauf reagierten die Pflanzen mit Stress: Sie verringerten ihre Photosynthese signifikant und blühten verfrüht. Die Experimente fanden sowohl im Freiland als auch im Gewächshaus statt. Die Umwelt- und Verbraucherorganisation diagnose:funk veröffentlicht in der aktuellen Ausgabe 2/2023 der Fachzeitschrift ElektrosmogReport eine Besprechung dieser Studie, die in der Zeitschrift „plants“ peer-reviewed erschienen ist.

Studie im Volltext: https://www.mdpi.com/2223-7747/12/5/1082/
Besprechung der Studie: https://www.emfdata.org/de/studien/detail&id=774

«Diese Studie zeigt, dass nicht nur wir Menschen und die Insektenwelt auf Mobilfunkstrahlung reagieren, sondern auch die Pflanzen», sagt Jörn Gutbier, Vorsitzender von diagnose:funk. «Was wir aus anderen Pflanzenstudien bereits kennen, wird durch die Salatstudie bestätigt: Mobilfunkstrahlung löst sogenannten oxidativen Stress in den Pflanzenzellen aus und stört so das Wachstum. Unser Rat an Bundesumweltministerin Steffi Lemke ist, diese Studien ernst zu nehmen und in Sachen Mobilfunkpolitik auf das Vorsorgeprinzip umzuschwenken. Im aktuellen Bericht des Technikfolgenausschusses des Bundestags werden politische Optionen genannt, die zu einer Reduzierung der Strahlenbelastung führen. diagnose:funk berät die Ministerin gerne bei der Konkretisierung und hilft bei der Lösungsfindung.»

Der aktuelle Bericht des Technikfolgenausschusses des Deutschen Bundestags (PDF) nennt als politische Optionen (S. 156 oben):

  • Anpassung der Grenzwerte
  • Beschränkungen der Verwendung von Mobilfunk
  • Information der Bevölkerung
  • Einrichtung von Schutzzonen (darin Mobiltelefone und Sendeanlagen verboten / stark eingeschränkt)