Häufiges Telefonieren mit dem Smartphone erhöht das Risiko für Bluthochdruck

Eine chinesische Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen Smartphonenutzung und Bluthochdruck mit dem Ergebnis: Die Strahlenbelastung führt zu einem bis zu 25% höheren Risiko. Lesen Sie unsere Zusammenfassung & Dokumentation der Studienlage und die wissenschaftliche Rezension der Studienergebnisse, schreibt diagnose:funk
Veröffentlicht: 11. Jun 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 11. Jun 2023

Alarmierend sei dieses Ergebnis, schreibt die Frankfurter Rundschau. Denn die Ergebnisse legten nahe, «dass es eine direkte Verbindung zwischen der Nutzung von Smartphones zum Telefonieren und dem Risiko für Bluthochdruck gibt» (9.5.2023).

Und die Ursache seien nicht aufregende Telefongespräche, sondern die Strahlenbelastung. Dass sie zu Bluthochdruck führen kann, ist bisher schon aus vielen Einzelstudien bei Tieren bekannt.[1] Deren Ergebnisse werden nun durch eine epidemiologische Studie bestätigt. Damit sind wesentliche Beweiskriterien erfüllt.

Für die im Fachblatt European Heart Journal – Digital Health erschienene Studie wurden Daten aus der UK Biobank verwendet. Insgesamt wurden 212.046 Erwachsene im Alter von 37 bis 73 Jahren ohne Bluthochdruck einbezogen. Nach einer Beobachtungszeit von 12 Jahren war das Ergebnis: Das Risiko bei Nutzenden von Mobiltelefonen ist sieben Prozent höher, an Bluthochdruck zu leiden. Das Risiko steige mit der Nutzungsdauer. Im Vergleich zu Menschen, die nur fünf Minuten pro Woche telefonierten, sei das Risiko bei Menschen mit mehr als sechs Stunden um ein Viertel erhöht.

Die Frankfurter Rundschau schreibt: «Bei genauerer Betrachtung der Ergebnisse stellte sich heraus: Personen, die mehr als sechs Stunden pro Woche telefonierten, wiesen ein um 25 Prozent höheres Risiko für Bluthochdruck auf, als Personen, die weniger als fünf Minuten mit dem Telefonieren verbrachten. Bei den Teilnehmern, die genetisch bedingt ohnehin schon einem grösseren Bluthochdruck-Risiko ausgesetzt waren, lag sogar eine um 33 Prozent höhere Bluthochdruck-Wahrscheinlichkeit vor.»

Bluthochdruck und die ­daraus resultierenden Organ­schäden wie Schlaganfälle, Herzinsuffizienz, Herz­infarkte und Niereninsuffizienz gehören zu den Todesursachen Nummer 1 in den Industrienationen. Das macht die Ergebnisse der chinesischen Studie doppelt brisant: Bluthochdruck führt zu Nierenschäden und umgekehrt. Zu den Auswirkungen der Strahlung auf Nieren gibt es eine Reihe von Studien, die diverse Schädigungen nachweisen.[2]

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