Barcelona führt Steuer für die Auslieferung von Online-Bestellungen ein

Wer Waren im Wert von mindestens einer Million Euro jährlich ausliefert, muss 1,25 Prozent seiner Bruttoerlöse an die Stadt abgeben.
Veröffentlicht: 12. Jun 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 12. Jun 2023

4,51 Milliarden Pakete wurden 2020 in Deutschland verschickt, 3,9 Milliarden davon im Online-Handel. Auf der sogenannten letzten Meile bis zur Haustür stossen Transportwagen nicht nur CO2 und Stickstoffdioxide aus, sondern machen Lärm und verstopfen den öffentlichen Raum, vor allem wenn Paketzusteller/innen aus Zeitnot in zweiter Reihe parken, auf dem Bürgersteig oder auf Radwegen. Kurz: Der bequeme Online-Handel kostet uns was, jedoch zahlen die Händler:innen keinen Preis für die Ressourcen, die sie vor Ort verbrauchen. Stationäre Geschäfte berappen derweil kommunale Steuern, etwa für die Straßenreinigung und die Müllabfuhr.

Deshalb erhebt Barcelona seit März 2023 die sogenannte Amazon-Steuer: Wer Waren im Wert von mindestens einer Million Euro jährlich direkt an Kund/innen ausliefert, muss künftig 1,25 Prozent seiner Bruttoerlöse an die Stadt abgeben. In Barcelona betrifft das neben Marktführer Amazon voraussichtlich 25 weitere große Kurierdienstleister.