US-Staatsbürgerin aus der Digital-Industrie wird Chefökonomin der EU-Generaldirektion Wettbewerb

Die Kommission lässt nun offenbar die Maske fallen und legt eine der wichtigsten Funktionen erstmals nicht mehr in die Hände eines Staatsbürgers aus einem der 27 Ländern der EU.
Veröffentlicht: 19. Jul 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 19. Jul 2023

Die EU-Kommission hat die US-Amerikanerin Fiona Scott Morton zur Chefökonomin ihrer Generaldirektion Wettbewerb ernannt. Damit wird die Regulierung der digitalen Märkte einer mit Interessenskonflikten überladenen Lobbyistin der Big-Tech-Konzerne übertragen. Morton war nicht nur für das US-amerikanische Justizministerium, sondern auch für mehrere oligopolistische US-Digitalkonzerne tätig (Apple, Amazon, Microsoft), deren Beratung ihr mehrere Millionen Dollar eingebracht hat.

Die Geschichte geht bereits seit der Bekanntgabe der Bestellung am 11. Juli durch die Medien. Jetzt ist die Bestellung aber nochmals hochgekocht. Le MondeLe Point und andere vor allem französische Medien bezeichnen die Bestellung als schockierend. Selbst das deutsche Handelsblatt titelt nun, Kommissarin «Vestager muss EU-Spitzenjob für US-Amerikanerin rechtfertigen».