Penny nimmt eine Woche lang «wahre Preise» für Lebensmittel

Der Discounter möchte mit dieser Aktion auf die Umweltfolgekosten aufmerksam machen - die den Preis zum Teil fast verdoppeln
Veröffentlicht: 31. Jul 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 1. Aug 2023

Neun Produkte werden bei Penny vorübergehend teurer. Warum ist das eine Nachricht? Weil der Discounter mit dieser Aktion auf die Umweltfolgekosten aufmerksam machen möchte - und das den Preis zum Teil fast verdoppelt. Ab Montag verlangt der Discounter Penny für neun seiner mehr als 3.000 Produkte eine Woche lang die «wahren Preise». Damit ist der Betrag gemeint, der bei Berücksichtigung aller durch die Produktion verursachten Umweltschäden eigentlich berechnet werden müsste. Diese unsichtbaren Kosten fallen entlang der Lieferketten zwangsläufig an, spiegeln sich aber nicht oder nur anteilig im Verkaufspreis wider, wie der Penny-Mutterkonzern Rewe mitteilte.

Penny arbeitet für die Aktionswoche mit der Technischen Hochschule Nürnberg und der Universität Greifswald zusammen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben für Fruchtjoghurt, Käse, Würstchen oder das vegane Schnitzel die Auswirkungen auf Boden, Klima, Wasser und Gesundheit berechnet. Alle neun Produkte werden dadurch teurer - allerdings ist die Spanne der Verteuerung sehr groß: Während die Packung Maasdamer Käse durch die Einberechnung der Umweltfolgekosten um 94 Prozent teurer wird und die mit den Wiener Würstchen um 88 Prozent sind es beim veganen Schnitzel nur fünf Prozent.


Ob die höheren Kosten den Erzeugern zugutekommen, wurde nicht mit berichtet.


Wie sich herausstelte, interviewte die ARD für ihre überaus positive Berichterstattung eine eigene Mitarbeiterin, die sich als Kundin ausgab. Nach Bekanntwerden wurde Beitrag überarbeitet und die ARD entschuldigte sich in einer knappen Mitteilung für den Bruch journalistischer Standards.

Norbert Häring: Tagesschau und Tagesthemen korrigieren täuschenden Penny-Beitrag. 1.8.23