In Deutschland fehlen Hunderttausende Betreuungsplätze für Kinder unter 3 Jahren

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) sieht eine weitere Verschärfung infolge der hohen Flüchtlingszahlen aus der Ukraine.
Veröffentlicht: 1. Aug 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 1. Aug 2023

Seit genau zehn Jahren haben Kinder unter drei Jahren einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Doch seitdem ist die Betreuungslücke nicht kleiner geworden, sondern sogar gewachsen: Während 2014 noch rund 187.000 Plätze fehlten, waren es im vergangenen Jahr knapp 266.000. Zuletzt schrumpfte die Lücke wieder ein bisschen, vor allem weil es weniger Kleinkinder in Deutschland gibt. Auch das Betreuungsangebot wurde ausgebaut, doch gut ist die Lage noch lange nicht.  

Die Betreuungslücke für das Jahr 2023 dürfte wieder höher ausfallen. Der Grund: Seit dem Krieg gegen die Ukraine sind über eine Million Ukrainerinnen und Ukrainer nach Deutschland geflohen, darunter viele Kinder. Das führt nicht nur zu einem wachsenden Bedarf an Kitaplätzen, sondern auch an qualifiziertem Personal, das auch sprachlich auf die Kinder und Eltern eingehen kann.

Denn das gemeinsame Ziel von Bund, Ländern und Kommunen ist ein bedarfsgerechtes Angebot für die unter Dreijährigen – es geht also nicht nur um eine ausreichende Anzahl von Betreuungsplätzen, sondern auch um qualitativ hochwertige Betreuung.