BASF-Tochter Wintershall Dea plant Rückzug aus Russland bis Mitte 2024

Dafür nimmt der ehemalige Finanzinvestor von Nord Stream 2 einen Verlust von 5,3 Milliarden Euro in Kauf.
Veröffentlicht: 6. Sep 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 6. Sep 2023

Das deutsche Unternehmen Wintershall Dea, eines der größten Öl- und Gasunternehmen in Europa, plant, die rechtliche Trennung seines internationalen Geschäfts von Joint Ventures mit Russland bis Mitte 2024 abzuschließen, heißt es in einem Bericht des Unternehmens.

 

„Das Unternehmen setzt derzeit seinen vollständigen Rückzug aus Russland um. Im Zuge dieses Prozesses trennt sich Wintershall Dea rechtlich von seinem russischen Geschäft. Das internationale E&P-Geschäft von Wintershall Dea sowie seine Carbon-Management- und Wasserstoff-Aktivitäten sollen von allen Joint Ventures mit Russland getrennt werden.“ Beteiligungen. Dazu gehören Beteiligungen an Joint Ventures in Russland, die Beteiligung an der Wintershall AG in Libyen (51 % Anteil), an der Wintershall Noordzee BV in den Niederlanden (50 % Anteil) und ihre Anteile an der Nord Stream AG (15,5 % Anteil).“ sagte das Unternehmen.

 

„Die rechtliche Trennung unseres internationalen Geschäfts von den russischen Joint Ventures ist ein weiterer Schritt in diesem Prozess“, sagte Wintershall Dea-Vorstandsvorsitzender Mario Mehren. Die rechtliche Trennung soll bis Mitte 2024 abgeschlossen sein, heißt es in der Erklärung.

 

Am 17. Januar gab Wintershall Dea bekannt, Russland verlassen zu wollen. Wintershall wird sich gemäß den geltenden gesetzlichen Verpflichtungen von seinen Vermögenswerten im Land trennen und einen Verlust von 5,3 Milliarden Euro aus der Entkonsolidierung von Joint Ventures in Russland verbuchen.

 

Wintershall Dea war einer der Finanzinvestoren von Nord Stream 2. Sie ist Anteilseigner des Gaspipelinebetreibers Nord Stream (15,5 %), besitzt 25,01 % am Gemeinschaftsprojekt Achim Development mit Gazprom (74,99 %) sowie gemeinsam leitet zusammen mit Gazprom und der österreichischen OMV das Joint Venture Severneftegazprom, das das Juschno-Russkoje-Feld erschließt.