Deutschlands Wirtschaft am Scheideweg

Wie nachhaltig ist der Wohlstand durch Export?
Veröffentlicht: 14. Sep 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 14. Sep 2023

Deutschlands Exporte machten vor 20 Jahren knapp ein Drittel seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus. Diese Zahl steigerte sich bis zum Jahr 2019 auf ungefähr 47 Prozent, brach während der Coronapandemie 2020 ein und legte bis 2022 auf 50 Prozent der deutschen Wirtschaftskraft zu. Im Gegensatz dazu nahm z. B. die französische Exportquote in den zwei zurückliegenden Jahrzehnten fast gar nicht zu, sie schwankt seit vielen Jahren um ein Drittel der französischen Wirtschaftsleistung. Das berichtet Telepolis.

Als sich 2022 aufgrund des Ukrainekriegs und der EU-Sanktionen gegen Russland die Preise für fossile Brennstoffe und weitere Rohstoffe massiv erhöhten, verschlechterten sich die Terms of Trade (das Verhältnis von Export- zu Importpreisen) für Deutschland stark.

Der Handelsüberschuss sank im vergangenen Jahr trotz zunehmender Exporte um über die Hälfte, und auch der Saldo der Leistungsbilanz halbierte sich nahezu. (In Frankreich verdoppelte sich übrigens das Außenhandelsdefizit auf über 100 Milliarden Euro und stieg das Defizit in der Leistungsbilanz auf zwei Prozent des BIP.) Das versetzte der ökonomischen Entwicklung der Gesamtwirtschaft einen kräftigen Dämpfer von der aussenwirtschaftlichen Seite her.

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