Römertopf: Investor verlagert Produktion aus Deutschland

Für die insolvente Traditionsmarke Römertopf wurde ein Investor gefunden. Dieser produziert fortan nicht mehr in Deutschland.
Veröffentlicht: 7. Dec 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 7. Dec 2023

Nach der Insolvenz des Keramikunternehmens Römertopf aus Rheinland-Pfalz soll die Produktion auch ins Ausland wandern. «Aufgrund des höheren Angebotes erhielt ein Investor den Zuschlag für Markenrechte und Warenlager, der die beliebten Produkte der Kultmarke im Ausland herstellen lassen wird», teilte Geschäftsführer Frank Gentejohann Ende November nach der Gläubigerversammlung der Römertopf-Gruppe mit. «Standort, Marke und 36 Arbeitsplätze sind für den Westerwald und das Kannenbäckerland nach 56 Jahren nun verloren.»

Demnach hat sich die Gläubigerversammlung für die POS Handels GmbH mit Hauptsitz in Hamm als Investor entschieden. Das Unternehmen bestätigte dies gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Laut Gentejohann soll die Firma aus Nordrhein-Westfalen zum 1. Dezember übernehmen.

Nach Angaben von Römertopf wurden seit den 70er-Jahren mehr als 50 Millionen Römertöpfe verkauft. In dem ovalen Topf aus Ton mit Deckel können Fleisch und Gemüse im Backofen zusammen gegart werden. Die RömertopfKeramik GmbH & Co. KG hatte Ende Juni Insolvenz angemeldet und dafür einen Umsatzrückgang zu Beginn des Krieges in der Ukraine als Hauptgrund angegeben. Zu der Konsumzurückhaltung und Verängstigung der Verbraucher sei eine «Kostenexplosion bei Energie, Rohstoffen, Betriebsmitteln und Transport» hinzugekommen.


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