Die israelische Regierung "kann, wenn sie es will", mehr als 2 Millionen Menschen retten, die im Gazastreifen hungern, indem sie ihre Blockade für Hilfsgüter beendet, betonte eine in Israel ansässige Menschenrechtsgruppe in einem Bericht vom Montag und verurteilte das Land dafür, dass es weiterhin nur einen Bruchteil der in der Enklave benötigten Lebensmittel über die Grenzübergänge zulässt, während es unerbittlich zivile Ziele bombardiert.
"Jeder in Gaza hungert", so B'Tselem in dem Bericht mit dem unverblümten Titel "Israel lässt Gaza verhungern".
Die Organisation verwies auf eine aktuelle Analyse des "Integrated Food Security Phase Classification Famine Review Committee" von Ende letzten Monats, die ergab, dass etwa 93% der über 2 Millionen Menschen in Gaza in Phase 3 unter "akuter Ernährungsunsicherheit" litten, während mehr als 15% - 378.000 Menschen - bereits in der schlimmsten Klassifizierung, Phase 5, mit "extremer Nahrungsmittelknappheit, Hunger und Erschöpfung" waren.
Bis zum 7. Februar wird erwartet, dass die gesamte Bevölkerung des Gazastreifens die Phase 3 erreicht, und "wenn die derzeitigen Bedingungen anhalten", so B'Tselem, "besteht ein erhebliches Risiko, dass innerhalb von sechs Monaten im gesamten Gazastreifen eine Hungersnot ausgerufen wird."
"Eine solche Erklärung wird abgegeben, wenn 20 % der Haushalte die Phase 5 erreichen, wenn 30 % der Kinder an extremer Unterernährung leiden und wenn täglich zwei Erwachsene oder vier Kinder von 10.000 an Hunger sterben", so die Gruppe.
Bevor Israel mit der von den USA unterstützten Bombardierung des Gazastreifens als Vergeltung für den Hamas-Angriff vom 7. Oktober begann, waren etwa 80 % der Bewohner des Gazastreifens auf humanitäre Hilfe angewiesen, um zu überleben.
Die Zerstörung von Feldern, Bäckereien, Lebensmittellagern und Fabriken durch Israel hat dazu geführt, dass die Bewohner nun vollständig von Lebensmittellieferungen von außerhalb Gazas abhängig sind.
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