Bauernproteste trotz Geldregen aus Brüssel

Landwirte bekommen nicht nur aus dem Bundeshaushalt hohe Subventionszahlungen. Besonders der EU-Agrarfonds aus Brüssel sorgt Jahr für Jahr für einen Geldregen, wie Auswertungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigen.
Veröffentlicht: 10. Jan 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 10. Jan 2024
So viel Geld gibt es aus Brüssel. Quelle: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung/IW

Nicht mit Fackeln und Mistgabeln, sondern mit Traktoren und Transparenten protestieren seit Anfang der Woche bundesweit Bauern gegen die Sparpläne der Regierung. Unter anderem will die Ampel Subventionen beim Agrardiesel schrittweise streichen. Doch das geht Joachim Rukwied, dem Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes, und seinen Landwirten zu weit. Sie verlangen, dass die Pläne zurückgenommen werden. Insgesamt bekamen deutsche Bauern 2022 rund 2,4 Milliarden Euro Subventionen von den deutschen Steuerzahlern. 

Doch auch aus Brüssel werden die Landwirte üppig bezuschusst, wie eine Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt. Im EU-Haushaltsjahr 2022 erhielten knapp 270.000 Landwirtschaftsbetriebe in Deutschland rund 6,9 Milliarden Euro. Am meisten bekamen die Bauern im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern mit knapp über 112 Millionen Euro. Die Berechnungen basieren auf Daten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.

Viel Geld für Mecklenburg-Vorpommern

Auch die Landwirte an der Mecklenburgischen Seenplatte beziehen viel Geld aus Brüssel, mit 104 Millionen Euro belegen sie den zweiten Platz im Ranking. Die Landkreise Vorpommern-Greifwald und Rostock folgen mit jeweils rund 85 Millionen Euro auf den Plätzen drei und vier. Besonders wenig Geld streichen hingegen städtisch geprägte Regionen ein. Die Bauern in Offenbach am Main bekommen mit gerade einmal 58.000 Euro am wenigsten. Ebenfalls wenig Geld geht an Landwirte in Bremerhaven mit 124.000 Euro und Herne mit 138.000 Euro. 

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Subventionen der EU für Deutschland um rund 200 Millionen Euro gestiegen. 

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