Jetzt wirklich: Karl Lauterbach will Homöopathie verbieten lassen

Der Angriff auf Anthroposophie und Komplementärmedizin hat eine breite Zustimmung in allen Parteien, schreibt Pressenza München
Veröffentlicht: 12. Jan 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 12. Jan 2024

Am 10. Januar um 19.54 Uhr verkündete Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, Homöopathie als Kassenleistung streichen zu wollen. In einem Empfehlungspapier des Ministers, das dem Portal Spiegel Plus zuerst vorlag, heisst es:

Leistungen, die keinen medizinisch belegbaren Nutzen haben, dürfen nicht aus Beitragsmitteln finanziert werden. Aus diesem Grund werden wir die Möglichkeit der Krankenkassen, in der Satzung auch homöopathische und anthroposophische Leistungen vorzusehen, streichen und damit unnötige Ausgaben der Krankenkassen vermeiden.

Betroffen von dem Verbot sind davon Millionen von Patienten, tausende von Ärztinnen – sowie Hersteller und indirekt auch Heilpraktikerinnen.

Bereits im Oktober 2022 hatte der Minister angekündigt, dass sein Ministerium das Verbot der Homöopathie als Kassenleistung anstrebe und die notwendigen Voraussetzungen dafür formal prüfen werde. Seit Jahren wettert Lauterbach via Twitter/X gegen Globuli und scheut dabei auch nicht die offene Kampagnen-Kooperation mit der Anti-Homöopathie-Lobby und den „Skeptikern“.

Seine Ankündigung ist Teil seiner Kampagne gegen die Komplementärmedizin, die er u.a. mit einer unseriösen Befragung von Heilpraktikern unter dem Deckmantel eines „Empirischen Gutachtens“ seit Dezember 2023 forciert und politisch umsetzt.

Der Bundesgesundheitsminister hat für sein Verbot der Homöopathie offenbar die Mehrheit der derzeitigen Regierungsparteien. In allen drei Regierungsparteien von SPD, Grünen und FDP gab es in den letzten Jahren Beschlüsse gegen die Homöopathie (Link zu Beschlüssen von SPD und Grünen). Bei vielen Beschlüssen hat die Anti-Homöopathie-Lobby im Nachhinein verkündet, sie habe maßgeblichen Einfluss auf den Beschluss nehmen können.