Deutschlands Haltung zum Krieg gegen Gaza führt zu Irritationen in der arabischen Welt

«In der ganzen arabischen Welt verliert Deutschland gerade Verbündete», hatte zu Jahresbeginn ein arabischer Publizist auch in deutschen Medien gewarnt.
Veröffentlicht: 1. Feb 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 1. Feb 2024

Die deutsche Haltung zum Krieg im Gazastreifen, darunter etwa die Weigerung, einen dauerhaften Waffenstillstand zu verlangen, führen zu ernsthaften Problemen für Vorfeldorganisationen der Berliner Außenpolitik in der arabischen Welt.

Alle parteinahen Stiftungen, die mit Außenstellen in der Region präsent sind, sprechen von „Irritationen" ihrer örtlichen Partner, verlieren einst loyale Mitarbeiter und sehen sich sogar offenen Protestaktionen gegenüber.

Menschenrechtsaktivisten, die in der arabischen Welt harte Kämpfe gegen staatliche Repression führen, kündigen Berlin, von dem sie bisher punktuell gefördert wurden, jegliche Zusammenarbeit auf.

„In der ganzen arabischen Welt verliert Deutschland gerade Verbündete", hatte zu Jahresbeginn ein arabischer Publizist auch in deutschen Medien gewarnt.

Umfragen zufolge galt die deutsche Außenpolitik Ende 2020 in der arabischen Welt 52 Prozent der Bevölkerung als positiv; bloß 28 Prozent stuften sie negativ ein. Aktuell sind nur 9 Prozent der Auffassung, die deutsche Politik zum Krieg im Gazastreifen sei „positiv"; 75 Prozent nennen sie „negativ". Insider warnen vor einer „Schneise der Verwüstung".