Umfassende Studie belegt: Elektromagnetische Felder schädigen Insekten

Metaanalyse bestätigt Gefährdung der Insekten durch Hochspannungsleitungen und Mobilfunkstrahlung, schreibt diagnose-funk
Veröffentlicht: 1. Apr 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 1. Apr 2024

Elektromagnetische Felder des Mobilfunks wirken sich negativ auf die Vitalität von Insektenpopulationen aus. Das weist die BEEFI-Studie von Thill, Cammaerts & Balmori (2023) nach. Sie ist die bisher umfangreichste Untersuchung der Studienlage zur Auswirkung elektromagnetischer Felder (EMF) von Hochspannungsleitungen und Mobilfunksendeanlagen auf Insekten.

Das Insektensterben ist besorgniserregend. Einige Faktoren sind bekannt: Pestizide, Landschaftsversiegelung, Monokulturen, der Klimawandel und die Umweltverschmutzung. Seit über 20 Jahren wird darüber debattiert, ob und welchen Anteil technisch erzeugte EMF am Schwund der Insekten haben könnten. Diese neue systematische Übersicht (Review) und Metaanalyse von Thill et al. beantwortet wichtige Fragen.

Die neu erschienene BEEFI-Studie (Biological Effects of Electromagnetic Fields on Insects) zeigt, dass die Mobilfunkstrahlung, wie sie im Alltag vorkommt, bereits zu Schäden bei Insekten führen kann. Das wichtigste Ergebnis der BEEFI-Studie:

Nicht-thermische biologische Wirkungen von EMF auf Insekten sind im Labor eindeutig nachgewiesen.

Negative Auswirkungen sind u.a. ein gestörtes Orientierungsvermögen, reduzierte Fertilität und ein geschwächtes Immunsystem. Neue Feldstudien bestätigen diese Ergebnisse (s.u). Darauf muss die Politik dringend reagieren.

Die BEEFI-Studie ist eine systematische Übersichtsstudie und Metaanalyse nach PRISMA-Richtlinien. Sie wertet den internationalen Forschungsstand zu Wirkungen von Hochspannungsleitungen und Mobilfunkstrahlung auf Insekten aus. 119 Einzelstudien bestanden den Qualitätscheck für die Auswertung, 51 davon konnten für die Metaanalyse verwendet werden. Die BEEFI-Studie wurde nach der Peer-Review-Prüfung von der angesehenen Fachzeitschrift „Reviews on Environmental Health“ angenommen und publiziert. Damit ist sie Bestandteil wissenschaftlicher Erkenntnis.