Impfstoffe ohne Profit? Bedingung des Südens war für Pharmaindustrie anscheinend keine Option

Der WHO-Pandemievertrag dürfte für dieses Jahr gescheitert sein, davon gehen Diplomaten aus, schreibt Thomas Oysmüller in tkp
Veröffentlicht: 13. May 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 13. May 2024

Der Pandemievertrag – neben der Änderung der Internationalen Gesundheitsvorschriften – der zweite Teil der umfassenden WHO-Reform, der in den nächsten Tagen beschlossen hätten werden soll, ist gescheitert. Bis Freitagabend hätten die Verhandlungen abgeschlossen sein sollen, doch es konnte kein Durchbruch erzielt werden, berichten am Freitagabend Presseagenturen unter anderem die deutsche Presseagentur.

Ende Mai sollte der Vertrag bei der Weltgesundheitsversammlung mit Zwei-Drittel-Mehrheit angenommen werden. Die Änderungen der IHR brauchen dagegen nur eine einfache Mehrheit – die IHR könnten aber einen noch weitgehenderen Einfluss haben als der Pandemievertrag, allerdings bedingen sich manche Reformabsichten teilweise gegenseitig.

Laut Presseagenturen dürfte es der globale Süden gewesen sein, der die Verhandlungen wohl scheitern hat lassen. Denn der Entwurf hätte „die Versorgung der Schwächsten nicht gewährleistet“. Hier ging es um die Frage nach Impfstoffen – ohne dass die Pharmaindustrie dabei Gewinne macht. Das war für Pharma anscheinend keine Option.