Erstmals Wasserspitzmaus in Zürich gesichtet

Die Wasserspitzmaus ist selten geworden in der Schweiz, weil ihr Lebensraum und ihre Nahrungsgrundlage, die Insekten, schwinden. Zum ersten Mal konnte der Insektenfresser im Rahmen des Projekts StadtWildTiere diesen Frühling in der Stadt Zürich nachgewiesen werden.
Veröffentlicht: 6. Jun 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 6. Jun 2024

Der Nachweis gelang in den aufgewerteten Lebensräumen in der Allmend Brunau dank dem Einsatz von speziellen Kleinsäuger-Fotofallenboxen.

Die Wasserspitzmaus (Neomys fodiens) ist mit ca. sieben bis neun Zentimetern die grösste der elf einheimischen Spitzmausarten. Trotz der Ähnlichkeit mit Mäusen gehören Spitzmäuse nicht zu den Nagetieren, sondern zu den Insektenfressern. Die geschützte Art ist in der Schweiz vom Verlust von unverbauten kleineren Gewässern mit guter Wasserqualität und dem massiven Insektenschwund betroffen und auf der Roten Liste als «gefährdet» eingestuft.

«Umso erfreulicher ist es, dass wir diese Art erstmals auf dem Stadtgebiet von Zürich nachweisen konnten», freut sich Mathujah Manikkan von StadtWildTiere. «Zudem hat sich damit gezeigt, dass wir gefährdete Arten fördern können, wenn wir die Lebensräume aufwerten».

Die im Projekt eingesetzten Fotofallenboxen sind vom Naturmuseum St. Gallen eigens für den Nachweis von Kleinsäugern wie beispielsweise Spitzmäuse entwickelt worden. Sie sind mit einer Nahbereichskamera ausgerüstet. Betritt das Tier die Box, sorgt diese Kamera für scharfe Fotos, was die Bestimmung der Arten erleichtert. 
 
Wasserspitzmäuse brauchen naturnahe Gewässer mit unverbauten Ufern, die strukturreich sind und einen dichten Bewuchs von Pflanzen aufweisen. Hier finden sie Verstecke und Orte, wo sie ihren Bau für die Jungenaufzucht graben können. Zudem sind sie auf sauberes Wasser angewiesen, das frei von Schadstoffen und damit reich an Beutetieren ist. 

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