Was Soja-Importe anrichten

Am Samstag, dem 1. Juni demonstrierten junge LandwirtInnen und Umweltaktive gemeinsam auf und an der Weser am Braker Hafen: Mit Paddelbooten und einem geschmückten Traktor forderten sie eine massive Reduktion der Sojaimporte.
Veröffentlicht: 13. Jun 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 13. Jun 2024

Sie warnten vor Weservertiefungsplänen für immer größere Frachtschiffe. Es brauche eine Zukunft für regional orientierte, bäuerliche Landwirtschaft, die durch immer mehr Importe, Exporte und die sogenannten Freihandelsabkommen gefährdet werde.

Der Hafen Brake an der Unterweser ist für das Aktionsbündnis ein Ort mehrerer Zukunftskonflikte. Hunderttausende von Tonnen Soja und Sojaschrot landen Jahr für Jahr in Brake an. Jutta Sundermann von Aktion Agrar erklärte:

„Das importierte Eiweißfutter hat das Massentierhaltungskonzept des Oldenburger Münsterlandes erst möglich gemacht. Es geht bis heute mit Vertreibungen und Vergiftungen von Anwohner:innen einher. Für die Sojaplantagen brennen in Brasilien Wälder und Savannen, stirbt unersetzbare Artenvielfalt und eine der grünen Lungen der Erde.“

Aktion Agrar hatte erst vor wenigen Tagen eine neue Studie zu Sojaprofiten vorgestellt. Die Analyse kommt zu dem Ergebnis, dass die untersuchten zehn großen Unternehmen der deutschen Wertschöpfungskette insgesamt 23,9 Mio. € Betriebsgewinn mit eingebettetem brasilianischem Soja und 276,3 Mio. € Bruttogewinn in 2022 erwirtschafteten. Insgesamt verdoppelte sich der Preis des (eingebetteten) brasilianischen Sojas gegenüber dem Weltmarktpreis sogar fast alleine im Rahmen der Weiterverwendung in Deutschland (Preiserhöhung um Faktor 1,97). Jutta Sundermann kommentiert:

„Das kommt dazu: Die Gewinner sitzen am Ende der Lieferkette. Es sind aber nicht die Höfe, die die Tiere halten. Die zahlen meistens drauf. Es verdienen die Fleischkonzerne Tönnies, Wiesenhof und Co – und die Riesen des Lebensmittel-Einzelhandels.“

aktion agrar


Lesen Sie im Zeitpunkt auch:

Kultur-Landwirtschaft: Tierhaltung in der Landwirtschaft