Das Gespenst der Vogelgrippe geht in Niedersachsen um

Vorsorgliche Tötung von über 90 000 Legehennen
Veröffentlicht: 5. Jul 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 5. Jul 2024

In Deutschland geht jetzt die Geflügelpest um. „Vorsorglich“ wurden schon einmal 91 000 Legehennen einer gewerblichen Geflügelhaltung an der deutsch-niederländische Grenze, in der Grafschaft Bentheim in Niedersachsen, getötet. Da stecke das hochpathogene aviäre Influenzavirus vom Subtyp H7N5 dahinter. Laut Norddeutschem Rundfunk sind in den ausgerufenen „Restriktionszonen“ in Deutschland und den Niederlanden 1,5 Millionen Tiere und mehrere hundert Betriebe betroffen. Das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Niedersachsen (LAVES) hat zudem Tankmilchproben aus über dreihundert Milchviehhaltungen untersucht. Bisher wurde dort kein Vogelgrippevirus gefunden, aber die anlasslosen Tests gehen weiter. Eine Flugzeughalle steht schon für das  Krisenmanagement bereit. 

Für die Tierhalter bedeutet die zeitlich begrenzte Allgemeinverfügung, die verhängt wurde, dass sie unter den darin angeordneten Biosicherheitsmaßnahmen nicht mehr entscheiden dürfen, wie sie Ihre Tiere halten, was sie im Stall anziehen, wie oft sie Ihre Stallbekleidung reinigen und wie und ob sie Ihre Tiere verschenken, verkaufen oder schlachten. Aber auch ihr Grundrecht auf Unverletzlichkeit der Wohnung ist aufgehoben. Dabei kann das Ministerium Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur Schleswig Holstein nicht einmal nachweisen, dass diese Maßnahmen wirksam sind: „Über Nachweise im Sinne einer Evaluation inwieweit welche Biosicherheitsmaßnahme zur Zielerreichung beigetragen hat und beiträgt, verfügen wir nicht.“ 

Die Journalistin Doris Schröder dazu auf tkp:

„Wie es zu dem „Verdachtsfall“ kam, der die ganze Kaskade von anlasslosem Testen und Biosicherheitsmaßnahmen in Bad Bentheim auslöste, versuche ich herauszufinden. Nirgendwo konnte ich Informationen dazu finden, wie der Verdachtsfall aussah, der laut Geflügelpestverordnung notwendig ist, um auf Vogelgrippe zu testen. Das legt den Verdacht nahe, dass es sich um eine Übung handelt.“

Sie schreibt, dass die Tierseuchenangst und das Erschweren der Tierhaltung vor allem der Pharma-Branche und der „neuen“ „Nahrungsmittel“- Industrie nutze: Laborfleisch, Labormilch und Insekten.


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