Die Idee einer BRICS-Währung als Alternative zum US-Dollar-dominierten SWIFT-System ist zunehmend Thema internationaler Diskussionen. Doch jüngste Aussagen des stellvertretenden russischen Außenministers Sergej Rjabkow dämpfen die Erwartungen.
Laut Rjabkow sei es „verfrüht“, über die Schaffung einer einheitlichen BRICS-Währung zu sprechen. Grund dafür sind erhebliche Unterschiede in den Ansätzen der Mitgliedsländer zur Verwaltung ihrer Zahlungsbilanzen und nationalen Finanzmärkte, schreibt russische Nachrichtenagentur Interfax.
„Von einer einheitlichen Währung im strengen Sinne zu sprechen, ist heute noch etwas verfrüht. Der Grund dafür ist, dass unsere Länder erhebliche Unterschiede in den Ansätzen zur Regulierung der Zahlungsbilanz, der nationalen Finanzmärkte und der Inflationssteuerung aufweisen“, so Rjabkow.
Der Knackpunkt liegt in den erheblichen Unterschieden in den wirtschaftlichen und monetären Politiken der BRICS-Staaten. Diese 10 Länder – Russland, Brasilien, Indien, China, Südafrika, Iran, Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate, Ägypten, Äthiopien – verfolgen unterschiedliche Ansätze zur Inflationsteuerung, Wechselkursstabilität und Finanzmarktregulierung. Diese Differenzen erschweren die Schaffung eines einheitlichen, stabilen Zahlungssystems.
Die Unterschiede sind nicht nur auf wirtschaftlicher Ebene präsent, sondern auch geopolitisch. BRICS-Mitglieder wie Indien und China stehen sich in einigen Bereichen der internationalen Politik kritisch gegenüber, was die Zusammenarbeit in sensiblen Fragen wie der Währungs- und Finanzpolitik weiter verkompliziert.
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